Die Polizei hat nach eigenen Angaben 250 Gegenstände der Kategorie F4 beschlagnahmt, für die der Nachweis von Fachkenntnis erforderlich ist.

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Wien – In Wien-Floridsdorf wurden in der Silvesternacht Polizisten von Jugendlichen mit Böllern beworfen. Drei Personen wurden festgenommen. Insgesamt seien bei der Amtshandlung in der Mitterhofersiedlung bei 260 Personen Identitätsfeststellungen durchgeführt worden, 70 Personen seien angezeigt worden. Zudem seien 20 Kilogramm an Pyrotechnik beschlagnahmt worden, darunter seien 250 Gegenstände der höchsten Kategorie F4 gewesen, so die Polizei gegenüber APA.

Für den Besitz und die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F4 ist laut Pyrotechnikgesetz der Nachweis von Fachkenntnis erforderlich. Dazu braucht es entweder eine diesbezügliche Gewerbeberechtigung, einen erfolgreichen Abschluss eines Pyrotechnik-Lehrgangs oder entsprechende Sachkenntnis, die der Behörde glaubhaft gemacht werden muss.

Molotowcocktails und Schreckschüsse

Laut Polizei sind die nach den Krawallen zu Halloween befürchteten Zwischenfälle in der Silvesternacht in Linz ausgeblieben. Aber in Wels zündeten in der Nacht Jugendliche im Stadtteil Noitzmühle größere Mengen an Pyrotechnik und beschossen auch Feuerwehrleute und Polizisten mit Böllern.

Auf einem Welser Spielplatz wurde ein aus einer Bierflasche gebastelter Molotowcocktail gezündet. Mehrere Mülleimer in der Stadt wurden in Band gesteckt, zumindest einer davon ebenfalls durch einen Molotowcocktail. Vor einem Linzer Lokal feuerte ein 38-Jähriger kurz vor Mitternacht mehrmals willkürlich aus einer Schreckschusswaffe. Die Cobra nahm den Mann fest. Die Polizei stellte die Waffe samt Magazin und zwei Packungen Platzpatronen sicher. Ein vorläufiges Waffenverbot wurde ausgesprochen.

In Ansfelden (Bezirk Linz-Land) sprengten Unbekannte am Abend eine Telefonzelle. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass ein pyrotechnischer Gegenstand in dem Hüttchen, das dabei vollkommen zerstört wurde, gezündet wurde.

800.000 Menschen in Wiener Innenstadt

Im restlichen Wien schien die Silvesternacht ruhig verlaufen zu sein. Österreichs größte Silvesterfeier, der Wiener Silvesterpfad, ist in der Nacht auf Sonntag um 2.00 Uhr zu Ende gegangen. Insgesamt besuchten nach der zweijährigen Corona-Zwangspause rund 800.000 Menschen das Areal in der Wiener Innenstadt, teilte die Stadt Wien Marketing GmbH mit. Laut Polizei verlief die Veranstaltung ohne nennenswerte Zwischenfälle. Eine Bilanz ist jedoch erst in den Vormittagsstunden des Neujahrstags zu erwarten.

Der etwa eineinhalb Kilometer lange Silvesterpfad in der Wiener Innenstadt war um 14.00 Uhr eröffnet worden, 45 Minuten vor Mitternacht war das Areal voll ausgelastet. Sechs Bühnen auf der Freyung, am Hof, am Graben, am Stephansplatz, in der Kärntner Straße und am Neuen Markt lockten Besucherinnen und Besucher. So gab es etwa ein Walzerorchester, Tanzstunden, Oldies und ein Kinderprogramm. Knapp 30 Gastronomieeinheiten verwöhnten mit Speisen und Getränken. (APA, red, 1.1.2023)