Eine Infektionswelle hat Österreich derzeit fest im Griff: Sechs von hundert Personen sind derzeit an einem grippalen Infekt erkrankt. Über die Feiertage und auch jetzt noch im neuen Jahr erlebten die Zahlen erkrankter Menschen einen deutlichen Anstieg. Medial war in diesem Kontext wiederholt davon die Rede, dass gewisse Arzneimittel nicht in ausreichendem Umfang verfügbar seien. Besonders betroffen von der Medikamentenknappheit sind manche Antibiotika und einige Cortison-Präparate.

Medikamentenknappheit: Die aktuelle Situation

Rund ein Prozent aller Medikamente dürfte derzeit nicht lieferbar sein, schätzen Fachleute. Und die Lage könnte sich in den nächsten Monaten noch verschärfen, wie Expertinnen und Experten ausführen: Vor allem Antibiotika der Gruppe der Penicilline könnten im Frühjahr ausgehen.

Konkret macht sich die Situation so bemerkbar, dass nicht jedes Präparat aktuell vorrätig oder lieferbar ist. So mancher Betroffene sah sich zuletzt gezwungen, mehrere Apotheken aufzusuchen oder längere Wartezeiten in Kauf zu nehmen, bis er das Gewünschte erhielt. "JVB" hat eine solche Odyssee miterlebt:

Auch "Manfred Karl1" schildert eine solche Erfahrung:

Begründet wird die aktuelle Situation mit einer unerwartet starken Infektwelle, der die Herstellung von Medikamenten hinterherhinkt, sowie größerer Nachfrage nach manchen Präparaten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Corona-Situation hat sich verändert, was sich ebenfalls auswirkt. Das Problem endet im Übrigen nicht an den Landesgrenzen: Alle europäischen Staaten vermelden derzeit ähnliche Probleme in der Versorgung mit Medikamenten.

Dennoch sieht die Expertenriege keinen Grund, in Panik zu geraten. Lieferengpässe seien keine Versorgungsengpässe – verwiesen wird auf die Möglichkeit, für ein aktuell nicht vorrätiges Medikament auf ein Generikum als Alternative auszuweichen. Teilweise seien es auch nur bestimmte Packungsgrößen eines Arzneimittels, die gerade nicht verfügbar sind.

Wie haben Sie das erlebt?

Waren Sie oder Ihre Familienmitglieder zuletzt krank und benötigten Antibiotika und Co? Haben Sie problemlos alles bekommen, oder war der Weg zum erforderlichen Medikament etwas länger? Beunruhigt Sie die aktuelle Situation, oder sind Sie zuversichtlich, die benötigten Arzneimittel zu erhalten? Teilen Sie Ihre Gedanken und Erfahrungen mit der Community! (Daniela Herger, 5.1.2023)