In Großbritannien sind die Kosten für Lebenshaltung und Energie stark gestiegen.

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London – Die britische Wirtschaft ist einer Umfrage zufolge im Jänner so stark geschrumpft wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel zu Jahresbeginn um 1,2 Zähler auf 47,8 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag mitteilte. Das S&P Global/CIPS-Barometer ist damit noch weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Zählern entfernt.

Beschleunigte Talfahrt

Die Umfragedaten unterstrichen das Risiko, dass Großbritannien in eine Rezession abrutsche, warnte S&P-Global-Market-Intelligence-Chefvolkswirt Chris Williamson. Arbeitskämpfe, hohe Inflation und steigende Zinsen trügen zur beschleunigten Talfahrt der Wirtschaft bei.

Die Bank of England (BoE) steht im Kampf gegen die Inflation inzwischen vor der zehnten Zinserhöhung in Serie. An den Finanzmärkten wird für die Sitzung am 2. Februar eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf 4,0 Prozent erwartet. Allerdings gilt ein kleinerer Schritt von 0,25 Prozentpunkten als nicht ausgeschlossen. Die BoE steht unter Zugzwang, da sich die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Energiekrise in sozialen Spannungen und Streikwellen entladen. (APA, 24.1.2023)