Nancy Faeser möchte ihr Amt als deutsche Innenministerin trotz Spitzenkandidatur in Hessen behalten.

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Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser will als SPD-Spitzenkandidatin für die hessische Landtagswahl am 8. Oktober antreten. Das erklärte die SPD-Politikerin in einem am Donnerstag im "Spiegel" erschienenen Interview.

Faeser, die seit Dezember 2021 im Amt ist, gab an, als erste Frau Ministerpräsidentin Hessens werden zu wollen. Ihr Amt als Innenministerin wolle Faeser trotz Spitzenkandidatur beibehalten. "Ich habe in sehr schwierigen Zeiten Verantwortung für ein sehr schwieriges Amt übernommen", wird Faeser im "Spiegel" zitiert. "Und diese Verantwortung gebietet es mir, dass ich meine Aufgaben ebenso klar und ernsthaft wie bislang erfülle."

Kritik von Union, FDP und Grünen

"Dafür habe ich die volle Rückendeckung des Bundeskanzlers", sagte sie. "Ich werde mich weiter voll auf das Amt der Bundesinnenministerin konzentrieren", fügte sie angesichts der Kritik von Union, FDP und Grünen an ihrer Doppelrolle hinzu.

Einen großen Wahlkampf in Hessen wolle Faeser angesichts des Ukraine-Krieges aber nicht. Sollten sich die Hessinnen und Hessen gegen Faeser entscheiden, wolle sie "weiterhin als Bundesinnenministerin meiner Verantwortung gerecht werden".

Am Freitagnachmittag treffen die Spitzen der hessischen Sozialdemokraten im kleinen hessischen Ort Friedewald ihre endgültige Entscheidung. Nach der letzten Umfrage lag die CDU von Ministerpräsident Boris Rhein mit 27 Prozent vor SPD und Grünen mit je 22 Prozent. In Wiesbaden regiert ein schwarz-grünes Bündnis. (wisa, 2.2.2023)