Seit 2018 erfassen die Betreiber des berühmten Madison Square Garden in New York jede Person, die das Gebäude betritt, mittels Gesichtserkennung.

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New Yorker Anwälte, die sich gerne ein Spiel der Knicks oder Rangers ansehen möchten, oder vielleicht auch einmal ein Musical besuchen wollen, sollten sich gut informieren, ob sie das auch tatsächlich "dürfen". Die Betreiber des berühmten Madison Square Garden, die auch andere Veranstaltungsorte der Stadt leiten, verbieten nämlich all denjenigen Anwaltskanzleien den Zutritt, die gegen das Unternehmen prozessieren. Durchgeführt wird das Hausverbot mittels Gesichtserkennung.

Am Betreten der Gebäude werden dabei auch alle Kanzleimitarbeiter gehindert, die nicht unmittelbar in einem Prozess mit der Madison Square Garden Entertainment Corporation (MSG) involviert sind. Anwalt Alexis Majano etwa habe sich Tickets für ein Basketballspiel der New York Knicks gekauft, wurde dann aber nicht hereingelassen.

"Ein Gentleman in einem Anzug hat mich aufgehalten und gefragt: Bist du Alexis Majano? Der Manager will mit dir sprechen", erzählte Majano der New York Post. Wenig später musste er schockiert feststellen, dass er über Gesichtserkennung erkannt und von Mitarbeitern rausgeworfen wurde, weil die Kanzlei, in der er arbeitet, einen Prozess gegen die Betreiber führt. Er selbst habe er nie direkt mit den Betreibern zu tun gehabt.

Das Unternehmen nutzt die Methode an sich schon seit 2018, um alle Personen beim Betreten der Veranstaltungsorte zu erfassen. In den letzten Monaten haben sich die Beschwerden darüber jedoch gehäuft, dass insbesondere Anwälten aus dem Raum New York der Zutritt auf diese Art und Weise verwehrt worden sei. Insgesamt sollen 90 Firmen vom Hausverbot betroffen sein. Ende vergangenen Jahres wurde eine Anwältin daran gehindert, ein Weihnachtsmusical mit ihrer Tochter zu besuchen. Die Veranstaltung fand in der Radio City Music Hall statt, die ebenfalls von der MSG betrieben wird. Nun prüft die New Yorker Justiz, ob die Betreiber mit diesem Vorgehen gegen das Gesetz verstoßen haben könnten.

Jack Dolan, der Chef der MSG, zeigte sich zuletzt unbeeindruckt von den Vorwürfen. In einem Interview betonte er sogar, dass die einzigen Personen, die ausgeschlossen werden, Anwälte seien, die Klage gegen sein Unternehmen einreichten. Gegen alle anderen Besucher werde die Technologie nur dann eingesetzt, wenn sie sich provokativ gegenüber dem Personal, den Eigentümern oder andere Personen auf dem Gelände verhalten würden. (red, 04.02.2023)