Die im Vergleich zum Bund strengen Wiener Corona-Maßnahmen werden Ende Februar aufgehoben. Auch in der U-Bahn muss dann keine Maske mehr getragen werden.

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Wien hebt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken mit Ende Februar auf. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch nach Beratungen mit Expertinnen und Experten bekanntgegeben. Die Prognosen über die Entwicklung der Infektionslage lasse diese Lockerung zu, argumentierte Ludwig, der zugleich den bisher vergleichsweise strengen Weg Wiens in der Pandemie lobte.

Lockerungen auch in Spitälern

Auch die Pflicht zum Vorweis eines negativen PCR-Tests bei Besuchen in Pflegeheimen und Spitälern entfällt ab März. Die bisher geltende Besucherobergrenze, wonach Patientinnen und Patienten wöchentlich von jeweils maximal drei verschiedenen Personen besucht werden dürfen, wird dann aufgehoben. Es dürfen also wieder beliebig viele Personen in Spitälern und Pflegeheimen auf Besuch kommen.

Ludwig kündigte auch an, dass das PCR-Screening für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen mit Ende Februar aufhört.

Weiterhin Maskenpflicht in Spitälern und Arztpraxen

Sämtliche strengere Wiener Sonderregelungen laufen somit in diesem Monat aus. Ludwig sagte, dass sich die Maskenpflicht in den Öffis bisher bewährt und auch diesen Winter zur Verhinderung von Corona-Infektionen beigetragen habe – andere Viruserkrankungen wie Influenza seien damit ebenfalls reduziert worden. Auf Basis derzeitiger Modellrechnungen für das Infektionsgeschehen Anfang März könne er nun aber Lockerungen verantworten, erklärte Ludwig, es bestehe keine Gefahr einer übermäßigen Belastung des Gesundheitssystems.

Ab März wird sich Wien folglich am österreichweiten Fahrplan des Bundes zum Umgang mit Corona-Maßnahmen orientieren. Demzufolge wird bis Ende April in vulnerablen Bereichen wie Spitälern, Arztpraxen und Pflegeheimen Maskenpflicht herrschen. Bis Ende Juni sollen alle Corona-Maßnahmen abgeschafft werden, Covid soll dann auch keine meldepflichtige Erkrankung mehr sein.

Abwasseranalysen weiter wichtig

Michael Binder, der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, betonte mit Blick auf die Abwasseranalysen, dass es wichtig sei, dass "in Wien die Überwachungsuntersuchungen weiter geführt werden". Die Simulationen der Experten der Stadt Wien gehen von Mitte Februar bis Mitte März noch von einem "diskreten weiteren Anstieg" bei den Corona-Fallzahlen aus und dann von einer Abnahme der Erkrankungswelle, führte Binder aus.

"Auch in der WHO-Definition ist die Pandemie noch nicht vorüber, es ist weiterhin große Aufmerksamkeit notwendig, aber wir sehen zumindest eine deutliche Verbesserung bei der Erkrankungsentwicklung", betonte Binder. Er hoffe, "dass sich das auch in weiterer Zukunft so entwickeln wird".

Die FPÖ forderte Bürgermeister Ludwig auf, sich nach Aufhebung der "schikanösen Maßnahmen" um die "dringend notwendige Sanierung des Gesundheitssystems" zu kümmern. "Denn wenn Ludwig sagt, dass für ihn die Gesundheit der Menschen als das höchste Gut gilt, dann muss man sich schon fragen, warum er seinen unfähigen Gesundheitsstadtrat Hacker samt Wigev-Management nicht längst in die Politpension geschickt bzw. entlassen hat", so der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung.(ta, APA, 8.2.2022)