Nicht nur beim Sport wird der Körper beobachtet. Entsteht dabei ein Zwang zur Selbstoptimierung?
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Die Smartwatch zeigt die Herzfrequenz beim Spazieren an, das Handy verlautbart die täglich zurückgelegten Schritte, und die App bietet nach dem Aufstehen eine ganzheitliche Analyse des Schlafverhaltens: Technische Entwicklungen bieten immer mehr Möglichkeiten, um das eigene Verhalten zu überwachen – und auch zu verbessern.

Dabei stellt sich die Frage, inwiefern hier eine Spirale der immerwährenden Selbstoptimierung losgetreten werden kann. Das Ziel der täglichen Schritte lässt sich adaptieren und steigern, doch ab welchem Punkt ist man selbst mit der eigenen Leistung zufrieden? Oder stellt sich solch ein Gefühl bei dem Monitoring des eigenen Körpers niemals ein? Manchmal scheint man dabei kaum zu bemerken, wie sehr man das eigenen Verhalten in Daten umwandelt:

Dabei sind die Grenzen, die der Technik in der Interaktion mit dem Körper gesetzt sind, wohl relativ offen – nicht nur in die Zukunft blickend. Bereits seit mehreren Jahren gibt es den Trend des Biohackings, bei dem der menschliche Körper als zu optimierendes System gesehen wird. Dabei wird auch nicht vor dem Implantieren von Microchips in den eigenen Arm zurückgeschreckt, um so etwa kontaktlos bezahlen oder Türen öffnen zu können.

Gleichzeitig eröffnen Fortschritte bei Wearables und Co auch klar gesundheitsfördernde Maßnahmen, etwa bei dem Umgang mit Krankheiten. Lässt sich beispielsweise die Blutzucker-Kurve über eine App verfolgen, bietet dies mehr Handhabe, um ein Leben mit Diabetes einfacher zu bestreiten. Zwar ersetzt eine Smartwach kein medizinisches Gerät, kann aber als weitere Maßnahme genutzt werden, um mittels der EKG-Funktion zur Erkennung von Herzproblemen beizutragen:

Sinnvolles Optimieren oder reines Leistungsdenken?

Welche technischen Tools verwenden Sie im Alltag, um Ihre Aktivitäten, die Herzfrequenz etc. aufzuzeichnen? Denken Sie, dass diese Entwicklungen in die richtige Richtung gehen? Welches Tool, das es noch nicht gibt, würden Sie sich wünschen? Diskutieren Sie im Forum! (Tizian Rupp, 16.2.2023)