Das iPhone 14 Pro Max dürfte nach den Berechnungen von Counterpoint Research ein gutes Geschäft für Apple sein.

Foto: Apple

Wer das momentan beste iPhone auf dem Markt kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Riesiges OLED-Display, A16-Bionic-Chip, umfangreiches Kamera-Upgrade und eine Reihe von Spielereien wie die Dynamic Island kosten beim Apple-Händler des Vertrauens hierzulande mindestens 1.449 Euro.

Dass Apple an der Herstellung seiner Smartphones auch etwas verdienen möchte, ist natürlich klar. Analysten von Counterpoint Research haben nun festgestellt, dass die Materialkosten für das Smartphone weit unter dem Verkaufspreis liegen dürften. Sehr weit darunter.

Die Berechnungen haben ergeben, dass die Materialkosten eines iPhone 14 Pro Max in der niedrigsten Speicherausstattung von 128 GB lediglich mit 464 US-Dollar (rund 433 Euro zum Zeitpunkt des Verfassens) zu beziffern sind. Dafür wurde eine sogenannte "bill of materials" (BoM) herangezogen, dahinter steckt eine weitgehend vollständige Liste aller Komponenten, die für die Herstellung eines Produkts benötigt werden.

Mit 464 US-Dollar sind natürlich nicht die Gesamtkosten für das Telefon abgedeckt. Nicht enthalten sind etwa logistische Kosten wie der Transport von der Fabrik in ein Lager oder in ein Geschäft. Auch die Kosten für Verpackung, Marketing, Steuern oder überhaupt für die Forschung, die zur Entwicklung des Smartphones geführt hat, sind nicht mitgerechnet. Dass das iPhone auf diese Art und Weise von der Fabrik bis zum europäischen Endkunden mehr als 1.000 Euro zulegt, ist dennoch beachtlich.

Unterschiede zum Vorjahresmodell

Bei einem Vergleich der Aufstellung mit dem Vorjahresmodell, dem iPhone 13 Pro Max, ist es auch interessant zu beobachten, dass sich die Materialkosten um 3,7 Prozent erhöht haben. Während die Preise für das aktuelle Modell in Europa deutlich gesteigert worden sind, blieben die Preise in den USA jedoch unverändert. Apple scheint also einerseits Mehrkosten für Logistik und Inflationsentwicklung weiterzugeben. Andererseits nimmt man Verluste auf dem Heimmarkt offensichtlich in Kauf.

Ähnlich bemerkenswert ist es, wie sich die Kosten vom iPhone 13 Pro Max zum iPhone 14 Pro Max verändert haben. So sind die Kosten für den A16-Bionic-Chip alleine um 11 US-Dollar gestiegen, wohingegen die Preise für Modem und Netzwerkchips aufgrund einer breiteren Verfügbarkeit am Gesamtmarkt gesunken sind.

Gestiegen hingegen sind auch die Preise für Komponenten wie Power-Management-ICs, den Audio-Chip oder die Touch Control. Diese von Apple selbst entwickelten Bestandteile wie auch der A16-Bionic-Chip sind die größten Preistreiber, die insgesamt 22 Prozent der Gesamtkosten vom iPhone 14 Pro Max ausmachen. Geht man davon aus, dass Apple in Zukunft weiterhin Eigenentwicklungen für seine Produkte forcieren wird, lässt sich daraus ableiten, dass der Preis für kommende iPhone-Modelle mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nur in eine Richtung gehen kann: nach oben. (bbr, 15.02.2023)