Die Einschätzung der US-Regierung stimme mit einem Uno-Bericht überein, der am Montag an den Sicherheitsrat verteilt worden sei, so Ned Price.

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Washington – Der langjährige ägyptische Extremist Seif al-Adel wird von den USA als neuer Anführer des Terrornetzwerkes Al-Kaida angesehen. Das bestätigte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, am Mittwoch auf entsprechende Fragen von Journalisten. Die Einschätzung der US-Regierung stimme mit einem Uno-Bericht überein, der am Montag an den Uno-Sicherheitsrat verteilt worden sei, so Price.

In diesem Report sei der frühere Militär als neuer Kopf des Terrornetzwerkes identifiziert worden. Demnach wird angenommen, dass sich Al-Adel derzeit im Iran aufhält. Die USA suchen den Mann im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia im Jahr 1998. Sie haben ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar (etwa 9,3 Millionen Euro) auf ihn ausgesetzt, wie aus einem Steckbrief der Bundespolizei FBI hervorgeht. Er wird darin als hochrangiger Al-Kaida-Führer und Leiter des Hittin-Komitees beschrieben, das die transnationalen Aktivitäten der Gruppe festlege und koordiniere.

Al-Kaida seit August offiziell ohne Anführer

Al-Kaida ist offiziell ohne Anführer, seit Aiman al-Sawahiri im vergangenen August bei einem gezielten US-Luftangriff in Afghanistan getötet wurde. Al-Sawahiri übernahm 2011, nachdem der langjährige Anführer Osama bin Laden von US-Spezialeinheiten in seinem Versteck in Pakistan getötet worden war. Das Terrornetzwerk hatte sich für die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA verantwortlich erklärt.

Al-Adels mutmaßlicher Aufenthalt im Iran sei nur ein weiteres Beispiel für die weitreichende Unterstützung des Terrorismus sowie die destabilisierenden Aktivitäten Teherans in der Region und darüber hinaus, sagte Price weiter. (APA, 16.2.2023)