Elon Musk versucht sich mit den verbliebenen "Tweeps" gut zu stellen.

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Elon Musk verspricht den verbliebenen Twitter-Mitarbeitenden "sehr bedeutende" leistungsbezogene Aktienprämien, wie aus einer internen Mail hervorgeht. Erst am Wochenende zuvor rief der CEO und Eigentümer von Twitter eine neuerliche Kündigungswelle aus – diesmal sollen treuesten "Hardcore"-Tweeps betroffen sein.

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DER STANDARD

Wie "The Verge" berichtet, kam es damit zur dritten Kündigungswelle, nachdem Musk versprochen hatte, keine weiteren Stellen mehr abzubauen. Einem Bericht von "The Information" zufolge, soll Musk mit dem Ad Targeting im Twitter-Feed unzufrieden gewesen sein.

Jetzt versucht der Milliardär offenbar die Wogen innerhalb der Belegschaft zu glätten. "In der vergangenen Woche haben wir eine schwierige organisatorische Überarbeitung abgeschlossen, die sich auf die Verbesserung der zukünftigen Ausführung konzentriert, wobei wir so viel Feedback wie möglich aus dem gesamten Unternehmen sammeln konnten", schrieb Musk. "Diejenigen, die bleiben, werden von ihrem Umfeld hochgeschätzt", schreibt Musk unter dem Betreff "Leistungsprämie". Gleichzeitig versprach er "erhebliche leistungsbasierte Aktien- und Vergütungsprämien für verbleibende Mitarbeiter", wie die Tech-Journalistin Zoë Schiffer berichtet.

Wie viele Mitarbeitende in der neuerlichen Kündigungswelle gehen mussten, ist selbst den verbliebenen Angestellten unklar. Musk soll interne Verzeichnisse des Unternehmens offline genommen haben. In der Vorwoche nahm Musk den Mitarbeitenden die Möglichkeit, das interne Kommunikationstool Slack zu nutzen. Darüber hinaus wurde auch Google Chat für Arbeits-E-Mails deaktiviert – wohl um die interne Kommunikation während der Kündigungen zu vereiteln.

Laut "The Verge" dürften nun deutlich weniger als 2.000 Menschen bei Twitter arbeiten. Als Musk den Kurznachrichtendienst Ende Oktober des Vorjahres übernahm, waren noch 7.500 Angestellte bei dem Unternehmen beschäftigt. "Ich glaube, er reißt das Unternehmen bis auf die Grundmauern nieder und versucht, es so schlank wie möglich zu halten, bis sich der Markt erholt", wird ein ehemaliger Mitarbeiter zitiert.

Musk ist wieder der reichste Mensch der Welt

Währenddessen ist Musk zurück an der Spitze der Miste der Milliardäre von Bloomberg. Laut Bloomberg belief sich Musks Nettovermögen am Montag nach Börsenschluss auf rund 187,1 Milliarden Dollar und übertraf damit knapp das Vermögen des Franzosen Bernard Arnault in Höhe von 185,3 Milliarden Dollar.

Musks Rückkehr an die Position des reichsten Menschen der Welt verdankt er den Tesla-Aktien, diese haben sich nach einer Talfahrt zum Jahreswechsel wieder erholt und legen seit Mitte Jänner wieder deutlich zu. Innerhalb des letzten Monats stiegen die Kurse um rund 25 Prozent an. Laut Bloomberg beläuft sich Musks Vermögen aktuell auf 187 Milliarden US-Dollar.

Musk mag zwar derzeit der reichste Mensch der Welt sein, aber er hält auch den Rekord für den größten Vermögensverlust, den je ein Mensch in der Geschichte erlitten hat. Ende letzten Jahres war Musk der erste Mensch, der jemals 200 Milliarden Dollar an Vermögen verloren hat – nachdem sein Nettovermögen von etwa 340 Milliarden Dollar im November 2021 auf 137 Milliarden Dollar im Dezember 2022 geschrumpft war. (pez, 1.3.2023)