Bei Liebesgeschichten und Heiratssachen gibt’s doch immer wieder die größten Überraschungen. In einem fernen Land lebten die Frau Schwarz und der Herr Blau, die hassten sich inbrünstig und ließen kein gutes Haar aneinander. Wie groß war also die Überraschung, als sie eines Tages erklärten, miteinander einen Lebensbund zu schließen! Viele wunderten sich über alle Maßen, es war aber so, dass der böse Herr Rot Frau Schwarz mit einem vorgehaltenen Schießgewehr in Form eines Forderungskatalogs zur Ehe gezwungen hatte.

Es gibt gemeinsame Vorlieben, die für den Bestand der Ehe sprechen: massenhaft Straßen bauen, die Seuche leugnen, den Armen nehmen und den Reichen geben.
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Jetzt fragen sich alle, wie diese bittersüße Liebesgeschichte weitergeht. Anzeichen für das Vorliegen einer Mesalliance, die in Zwist und Zerwürfnis endet, gibt es. Er muss aufpassen, dass sie, im deutschen Volksmund "Moslem-Mutti" genannt, nicht den halben Orient hereinlässt. Sie muss befürchten, dass er sich öffentlich wie ein rechter Bazi gebärdet und dem Land den standortschädlichen Ruf einer politischen Grindregion einbrockt.

Aber es gibt gemeinsame Vorlieben, die für den Bestand der Ehe sprechen: massenhaft Straßen bauen, die Seuche leugnen, den Armen nehmen und den Reichen geben. Es besteht also Hoffnung, dass Frau Schwarz und Herr Blau ihr erstes Heiratsjubiläum bei einer arischen Leberknödelsuppe in einem Traditionsgasthof feiern können, an dem links und rechts auf frisch gebauten Autobahnen die Lkws lustig vorbeirauschen. Halten wir ihnen die Daumen, dass es klappt! (Christoph Winder, 19.3.2023)