Teslas Semi-Truck ist seit Ende letzten Jahres erhältlich.

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Anfang Dezember 2022 war es soweit: Fünf Jahre nach der Erstankündigung wurden die ersten Tesla Semi Trucks an Kunden wie Pepsi ausgeliefert. Der elektrifizierte Sattelschlepper soll in 20 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen und verspricht eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Es scheint jedoch nicht alles rundzulaufen. Wegen Problemen mit der Parkbremse mussten die ersten Semi Trucks zurückgerufen werden, berichtet "The Drive". Der Grund: Es bestehe die Gefahr, dass geparkte Fahrzeuge wegrollen.

Bisher sind nur 35 Tesla-Trucks von dem Rückruf betroffen, heißt es auf der Webseite der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA. Das Problem bestehe darin, dass das elektronische Parkbremsventilmodul (PVM) sich möglicherweise "nicht in die Parkposition" bewege, "wenn die Parkbremse aktiviert ist". Ob es sich um ein Problem handelt, dass potenziell größere Fahrzeugmengen betrifft, bleibt unklar.

Wenig Details bekannt

"The Drive" hebt außerdem hervor, dass bisher kaum technische Details zu Teslas Semi Truck bekannt sind – und der Rückruf erstmals Einblick in das System gewähre. Der Lastwagen nutze Luftdruckbremsen, habe aber auch ein regeneratives Bremssystem in Kombination mit den drei verbauten Motoren. Auf der Webseite der NHTSA wird zudem ausgeführt, dass es sich beim potenziell fehlerhaften Bauteil um eine elektronische Parkbremse handle. Diese werde Tesla kostenfrei ersetzen, Besitzer sollen am 23. Mai eine postalische Benachrichtigung erhalten.

Tesla hat immer wieder mit Rückrufen zu kämpfen. Erst Mitte Februar waren 360.000 PKWs betroffen, die von den US-Behörden als nicht verkehrssicher eingestuft wurden. Grund dafür ist der umstrittene "Full Self-Driving"-Autopilot, der es den Fahrzeugen laut der Behörde erlaube, "Geschwindigkeitsbegrenzungen zu überschreiten oder auf rechtswidrige oder unvorhersehbare Weise durch Kreuzungen zu fahren". Das erhöhe das Unfallrisiko. Um einen Rückruf im klassischen Sinne handelte es sich allerdings nicht. Das Problem konnte per Software-Update gelöst werden konnte. Tesla kritisierte deshalb die Bezeichnung als Rückruf und widersprach den Vorwürfen.

Abfallende Lenkräder

Es handelt sich aber nicht um die einzigen Probleme, mit denen der E-Autobauer zu kämpfen hat. Die NHTSA hat Anfang März Untersuchungen wegen möglicherweise abfallender Lenkräder aufgenommen. Es sollen 120.000 Tesla Model Y aus dem Baujahr 2023 betroffen sein. (red, 2.4.2023)