Schon wieder ist alles anders: Musk hat die Entschiedung, nicht zahlenden Usern ihre Verifizierungen wegzunehmen, spontan revidiert.

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Twitter hat die Entscheidung, die Verifikationshaken von Nutzern ohne "Twitter Blue"-Bezahlabo zu entfernen, revidiert. Nachdem mehrere große Medienhäuser, darunter die "New York Times", sowie verschiedene Prominente einen Abschluss eines solchen Abos abgelehnt hatten, werden neue und alte Verifizierungen gleichgestellt.

Am Montag hatten zahlreiche früher verifizierte Accounts entgegen der ursprünglichen Ankündigung weiterhin das Symbol – doch der Erklärtext wurde zu beiden Arten der Häkchen angeglichen. Bisher bekamen die Nutzer bei einem Klick auf das Symbol angezeigt, ob es einst kostenlos vergeben oder jetzt mit einer Abo-Zahlung erkauft wurde. Jetzt heißt es zu allen Häkchen, dass der Account entweder ein Abo abgeschlossen hat oder früher verifiziert war.

Racheakt gegen "New York Times"

Eine Ausnahme traf das Profil der "New York Times", das seit dem Wochenende kein Verifikationshäkchen mehr hat. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer Musk darauf hingewiesen, dass die Zeitung angekündigt habe, nicht für ein Abo mit dem Symbol bezahlen zu wollen. "Ok, dann nehmen wir es weg", antwortete Musk. Danach griff er die Zeitung in weiteren Tweets an.

Er schrieb unter anderem, die "New York Times" verbreite "Propaganda, die nicht einmal interessant ist". Die Tweets der Zeitung nannte er "Durchfall". Den US-Medien generell wirft Musk schon lange vor, unfair über ihn zu berichten. Vor Kurzem schrieb er, dass sie "rassistisch" gegenüber Weißen seien.

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Darauf folgte ein Einbruch der Werbeeinnahmen – und er setzt nur stärker auf Abo-Erlöse. Für einen Nutzer kostet das Abo acht Euro im Monat. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikationssymbol aber monatlich eine Grundgebühr von 950 Euro plus 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen. (APA, red, 3.4.23)