Schnaps mit Sternchen.

Foto: IMAGO/Future Image//Sebastian Gabsch

Der an Zahnpasta erinnernde Likör Berliner Luft ist Kult und nicht mehr von Partys oder aus den Bars des Landes wegzudenken. Der Hersteller Schilkin lässt immer wieder mit geschmacklich fragwürdigen Sondereditionen des Pfefferminzlikörs aufhorchen: Banane oder Kaugummiaroma, mit Kaffeelikör angereichert oder mit Chili versetzt. Man ist kreativ in der Marketingabteilung des Spirituosenproduzenten.

Gender-Schnaps

Nun hat man sich etwas Neues ausgedacht: Nicht am Geschmack hat man gefeilt, sondern am Namen. Berliner Luft wird auf 500.000 Flaschen gegendert und heißt dort "Berliner*innen Luft". Verändert hat man auf den Etiketten auch das Logo: Das Rote Rathaus Berlins erstrahlt dort in Regenbogenfarben, darunter prangt der Slogan "Toleranz & Vielfalt", wie der "Spiegel" berichtet.

Die Marketingstrategie des Likörherstellers ging auf, wenn auch mit viel Kritik. Manche drohten damit, den "Gender-Likör" zu boykottieren, oder kritisierten, dass hier ein relevantes Thema, nämlich die sprachliche Inklusion, für einen PR-Gag karikiert werde. "Eine Marke, die nicht polarisiert, hat keine Botschaft", heißt es von der Chefetage des Schnapsherstellers. Ziel erreicht. (rec, 7.4.2023)