Der Amadeus-Gewinner wird am Tag seines Donauinselfest-Auftritts sein neues Album "XV" präsentieren.

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Der erste Headliner für das Donauinselfest 2023 steht fest: Der in Wien aufgewachsene Rap-Musiker und Produzent RAF Camora wird am 23. Juni auf der Bühne von Wien Energie und FM4 auftreten. Das wurde seitens der Veranstalterin, der SPÖ Wien, am Donnerstag bekanntgegeben.

Bei dieser Gelegenheit wird der bekannte Künstler auch gleich sein neues Album präsentierten: "XV" wird am selben Tag erscheinen – und RAF Camora in Wien Songs daraus spielen. "Dieses Jahr werde ich zum zweiten Mal in meinem Leben auf dem Donauinselfest auftreten. Das erste Mal war es vor ca. 20 Jahren auf einer Nebenbühne vor genau vier Menschen. Deswegen freue ich mich umso mehr darauf, dieses Jahr auf der Hauptbühne aufzutreten", wird der Rapper in einer Aussendung zitiert.

Weitere Headliner-Namen Ende Mai

"Es freut mich ganz besonders, dass wir heuer im Jubiläumsjahr einen international enorm angesagten Headliner für unser Programm gewinnen konnten, der vor allem auch die junge Generation in Wien anspricht", teilt SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak mit.

Die Veranstaltung feiert heuer einen runden Geburtstag – und soll sich von der reinen Konzertparty hin zum Ganztagesevent entwickeln. Deshalb wird das Nachmittagsangebot ausgebaut: Unter anderem stehen Tanzkurse und ein Edelstoff-Designmarkt auf dem Programm. Anlässlich des Geburtstags ist zudem ein Buchprojekt mit der Schriftstellerin Julya Rabinowich geplant.

Das Donauinselfest dauert heuer wie gewohnt drei Tage, also von 23. bis 25. Juni. Welche Acts noch auftreten werden, wird ab 5. Mai regelmäßig auf den Social-Media-Kanälen des Events bekanntgegeben. Die Verlautbarung der zusätzlichen Headliner behalten sich die Organisatoren allerdings für Ende Mai vor. Da soll eine Pressekonferenz stattfinden, bei der die großen Acts der anderen beiden Abende verraten werden.

Amadeus-Gewinner und 1150-Fan

RAF Camora, bürgerlich Raphael Ragucci, wurde 1984 in der Schweiz geboren. Als Kind übersiedelte er nach Wien und lebte in Rudolfsheim-Fünfhaus. Seine Verbundenheit zu dem Bezirk trägt er intensiv nach außen. Beim diesjährigen Amadeus-Musikpreis war er dreifach nominiert und münzte dies in der Kategorie Hip-Hop/Urban auch in eine Trophäe um. Bereits im Vorjahr hatte er die Auszeichnung entgegengenommen.

2020 eröffnete der Superstar am Alsergrund eine Mischung aus Barbershop und Tattoostudio. Wenig rühmliche Schlagzeilen machte er vergangenen Dezember: Da musste sich RAF Camora wegen des Vorwurfs des Raufhandels vor dem Wiener Straflandesgericht verantworten. Er wurde rechtskräftig freigesprochen.

Verdacht des Fördergeldmissbrauchs

Die erste Donauinselfest-Ausgabe fand – nach einer Art Softstart als "Kulturelles Frühlingsfest" – im Jahr 1984 statt . Seit damals kamen laut Rechnung des Organisationsteams mehr als 60 Millionen Menschen bei freiem Eintritt zu den Auftritten der rund 10.000 Künstlerinnen und Künstler, um 1987 bei 11,2 Grad zu frieren oder 2002 bei 32,1 Grad zu schwitzen. 2020 und 2021 mussten wegen der Pandemie strikte Publikumslimits und Maßnahmen bis hin zur Sitzpflicht bei Konzerten eingehalten werden.

Wurden am Anfang noch "Greißler und Fleischhacker" als Geldgeber angefragt, wie sich Initiator und SPÖ-Wien-Urgestein Harry Kopietz vor kurzem erinnerte, gibt es inzwischen längst Sponsoringverträge mit großen Unternehmen und eine millionenschwere Förderung der Stadt, um die Sause alljährlich auf die Beine zu stellen. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien nach einer anonymen Anzeige, ob diese Fördergelder missbräuchlich verwendet wurden. Die SPÖ Wien weist die Vorwürfe zurück. (rach, APA, 4.5.2023)