Polizeieinsatz in Berlin.

Foto: IMAGO/Andreas Friedrichs

Berlin –Ein 38-jähriger Mann hat zwei Mädchen auf einem Schulhof in Berlin-Neukölln mit einem Messer angegriffen und niedergestochen. Eines der beiden Kinder – sie sind sieben und acht Jahre alt – erlitt bei dem Angriff am Mittwoch lebensgefährliche Verletzungen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei nahe dem Tatort fest.

Ob er die Kinder kannte und welche Motive es gab, war zunächst noch nicht bekannt. Komplizen hatte er nach Angaben der Berliner Senatsverwaltung für Bildung nicht. "Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt", sagte eine Sprecherin von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch am Abend nach einem Besuch der Senatorin am Tatort. Es werde nicht von einer politisch oder religiös motivierten Tat ausgegangen.

Hintergründe unklar

"Die Hintergründe sind bislang unklar", twitterte die Polizei. Ob der Verdächtige die Mädchen kannte, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte eine Sprecherin. Laut der Zeitung "B.Z." hatte er keine Beziehung zu seinen Opfern. Es gebe Hinweise auf eine psychische Krankheit, hieß es weiter. Beides wollte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Eine Mordkommission ermittelt.

Der Alarm ging bei der Polizei um 15.17 Uhr ein. Der Angreifer ging offenbar auf den Schulhof der Evangelischen Schule Neukölln an der Mainzer Straße. Dort ereignete sich nach Angaben der Polizei die Tat. Die Mädchen besuchten die Volksschule – bei schönstem Wetter mit Sonne und blauem Himmel dürften am Nachmittag noch viele Kinder, die nach dem Unterricht betreut wurden, draußen gespielt haben.

Mutmaßlicher Täter gefasst

Die beiden verletzten Mädchen wurden von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei fasste den mutmaßlichen Täter. Auch das Messer wurde sichergestellt. Laut "B.Z." soll der Mann auf die Polizei gewartet haben.

Zu der Schule im eng mit Mietshäusern bebauten nördlichen Teil des großen Bezirks Neukölln gehören die Volksschule sowie eine Integrierte Sekundarschule und gymnasiale Oberstufe. Die Schule reagierte bestürzt. "Die ganze Schulgemeinde ist tief betroffen und entsetzt", hieß es in einem Statement des Schulleiters auf der Internetseite. "Wir sind in unseren Gedanken und Gebeten bei den beiden Kindern und ihren Familien."

Berlins neuer Regierender Bürgermeister Kai Wegner schrieb am Abend bei Twitter, er sei über diese "unfassbare Tat" erschüttert. "Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den beiden verletzten Mädchen." Er stehe im engen Austausch mit der Polizei, "die den Täter bereits in Gewahrsam genommen hat". Auch Berlins Innensenatorin Iris Spranger und der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel reagierten tief betroffen. (APA, red, 3.5.2023)