Die Caritas tritt für eine "substanzielle Erhöhung der Mindestpensionen" ein.

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Aufgrund der anhaltend hohen Inflation hat die Caritas eine "deutliche Erhöhung" der Mindestpensionen gefordert. Immer mehr Pensionistinnen und Pensionisten würden sich bei der karitativen Einrichtung um Lebensmittelpakete anstellen, heißt es in einer Aussendung. Caritas-Präsident Michael Landau gehen Einmalzahlungen nicht weit genug. "Eine substanzielle Erhöhung der Mindestpensionen ist ein Gebot der Stunde", sagte er.

Am Montag laden Sozialminister Johannes Rauch, Vizekanzler Werner Kogler (beide Grüne) und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) zu einem Teuerungsgipfel. Landau fordert "umfassende Reformen im Sozialsystem", die er in einen Vier-Punkte-Plan gießt:

  • Reform der Sozialhilfe
  • Erhöhung der Mindestpension auf die Armutsgefährdungsschwelle
  • Reform des Arbeitslosengeldes
  • Bildung als Schlüssel zur Armutsbekämpfung ausbauen.

"Wir dürfen uns mit der Not nicht abfinden, die es auch in Österreich nach wie vor gibt", sagte Landau. "Der Sozialstaat wirkt. Ohne ihn wären noch deutlich mehr Menschen arm. Organisationen wie die Caritas leisten ihren Beitrag. Aber es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung unser Sozialnetz wieder zu jenem sicheren Rettungsanker macht, der Menschen verlässlich vor Armut schützt."

Inflation bleibt auf hohem Niveau

Der Direktor des Instituts für Höhere Studien, Klaus Neusser, warnte am Sonntag in der ORF-Pressestunde davor, mit Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung Sozialpolitik zu betreiben. Es gebe neben stark betroffenen Gruppen auch reale Konsumzuwächse und reale Einkommenszuwächse, sagte er.

ORF

In der letzten Frühjahrsprognose erwartete das IHS eine durchschnittliche Inflation von 7,5 Prozent. "Jetzt ist fraglich, ob wir diese Prognose halten werden können", sagte Neusser. Man müsse sie anpassen, die Inflation werde voraussichtlich unter 8 Prozent bleiben. (luza, 7.5.2023)