Junger Mensch verdeckt sein Gesicht und blickt aus dem Fenster
Im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung bereitet die Klimakrise jungen Menschen größere Sorgen.
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Laut einer Studie der T-Factory Trendagentur bereitet die Teuerung 55 Prozent der 16- bis 29-Jährigen derzeit große Sorgen. 47 Prozent fürchten sich vor möglichen Kriegen, für knapp 39 Prozent stellt der Klimawandel eine Bedrohung dar. Deutlich besorgter zeigen sich der Befragung zufolge in allen Punkten Frauen.

Der Klimawandel rangiert damit auf Platz vier der Sorgen der jungen Menschen – im Vergleich zu Platz acht bei der Gesamtbevölkerung –, aber deutlich hinter den abgefragten Punkten Teuerung, Kriege und Inflation. "Die Jugendlichen sind aber nicht achtlos gegenüber dem Klima, sondern haben dramatische Sorgen", sagte Studienleiter Bernhard Heinzlmaier bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die größten Unterschiede zur Gesamtbevölkerung zeigen die Punkte Kriminalität, Zuwanderung und aggressive Jugendliche, die nur wenigen Jungen Sorgen bereiten.

Wunsch nach Sicherheit

Nur etwas mehr als ein Viertel der Befragten ist der Meinung, mit einem akademischen Titel Vorteile im Leben zu genießen. Aber auch die Lehre erachtet nur ein Drittel als Ausbildung, die eine gute Berufsperspektive bietet. Die wichtigsten Faktoren im Job sind für die Befragten ein gutes Arbeitsklima, gute Bezahlung und eine gute Work-Life-Balance.

"Neu hinzugekommen ist bei den Jungen der große Wunsch nach Karrierechancen und einem sicheren Arbeitsplatz", sagt Heinzlmaier gegenüber dem STANDARD. Aufstiegsmöglichkeiten im Job werden zwar als wichtig erachtet, zu viel Verantwortung übernehmen möchten die Angehörigen der Gen Z laut dem Studienleiter dennoch nicht: "Das Privatleben wollen die jungen Menschen keinesfalls hinter dem Job anstellen. Aber sie verweigern sich deshalb noch lange nicht dem Arbeitsmarkt oder sollten als weniger motiviert wahrgenommen werden."

Die Sicherheitsorientierung der Jungen zeige sich aber nicht nur im Beruf, sondern auch in Bezug auf das Wohnen: Der Traum vom Eigenheim oder der Eigentumswohnung habe laut Heinzlmaier in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Die Mehrheit der Befragten (63 Prozent) ist jedoch der Meinung, dass es für ihre Generation immer schwieriger wird, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen. Fast ebenso viele erachten es als schwierig, als junge Familie leistbaren Wohnraum zu finden. Rund die Hälfte denkt zudem, dass die gestiegenen Energiekosten für eine durchschnittliche Familie nicht mehr leistbar sind. Jeweils etwas mehr als ein Drittel würde deshalb der Aussage (eher) zustimmen, dass das Leben auf dem Land für viele Menschen attraktiver wird.

Kostengünstige Freizeitgestaltung

Abgefragt wurden aber auch andere Bereiche, wie etwa die Mediennutzung und die Freizeitgestaltung. Immer weniger Menschen der Generation Z würden Printzeitungen lesen, betonte Heinzlmaier. Speziell über junge Leser freuen dürften sich nur die Tageszeitung DER STANDARD und der "Falter", die in der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen besser abschneiden als in der Gesamtbevölkerung. Vor allem soziale Medien und Streamingangebote für Musik sowie Serien und Filme werden von den Jungen genutzt.

Urlaube verbringt nur ein Viertel der befragten Gruppe ausschließlich in Österreich, fast die Hälfte im Ausland, der Rest sowohl als auch. Beliebtestes Transportmittel ist dabei das Auto (44 Prozent), knapp gefolgt vom Flugzeug (39 Prozent). Nur elf Prozent gaben an, mit dem Zug in den Urlaub zu fahren. Die größte Rolle bei der Wahl des Transportmittels spielen der möglichst niedrige Preis (61 Prozent), die unkomplizierte Nutzung (51 Prozent) sowie der Komfort (50 Prozent).

Im Rahmen der repräsentativen Jugendwertestudie der T-Factory Trendagentur in Kooperation mit dem Institut für Jugendforschung wurden im Frühjahr 800 Personen im Alter von 16 bis 29 Jahren online befragt. (APA, red, 12.7.2023)