Junge sitzt an der Wand, Handy in der Hand mit Kopfhörern.
Die Generation Alpha wird stark mit den Themen Digitalisierung und interkulturelle Zusammenarbeit konfrontiert sein.
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Die Arbeitskräfte von morgen stehen schon in den Startlöchern. Auch sie werden bald in den Arbeitsmarkt eintreten. Wie wird sich der Jobmarkt bis dorthin verändern, und auf was legen Junge besonders Wert? Ein gemeinsames Projekt der Wirtschaftsuniversität Wien und der Jobplattform Hokify zeigt, wie die Generation Alpha (ab 2010 geborene) in Zukunft arbeiten will und welchen Herausforderungen sie sich gegenübersieht.

Im Zuge des Projekts wurden neben Expertinneninterviews auch 180 verschiedene Trends, wie zum Beispiel künstliche Intelligenz oder Gig-Economy, analysiert und zusätzlich Mitglieder der Generation Alpha zu Arbeitsthemen befragt.

Das Ergebnis: Neo-Ökologie (neue Ökologie), also die Verbindung von Ökonomie mit Ökologie, sowie der Umgang mit Migration werden in Zukunft den Arbeitsalltag und das Jobumfeld nachhaltig prägen. Basierend auf diesen Faktoren wurden unterschiedliche Szenarien entwickelt, die den Arbeitsmarkt und das Jobsuchverhalten der Generation Alpha in zehn Jahren beleuchten.

Szenarien der zukünftigen Arbeitswelt

Eines dieser Szenarien beschreibt einen Arbeitsmarkt, der aufgrund von offener Migrationspolitik und hoher Neo-Ökologie sehr divers, international und von technologischem Fortschritt geprägt ist. Flexibilität, stetige Weiterbildung und eine ausgeglichene Work-Life-Balance sind in diesem Szenario entscheidend für die Arbeitgeberinnenwahl der Gen Alpha.

In einem gegensätzlichen Szenario führen eine strenge Migrationspolitik und niedrige Neo-Ökologie zu einem ausgedünnten Arbeitsmarkt, auf dem Unternehmen viele neue Mitarbeitende suchen. Zusätzliche Herausforderungen in diesem Szenario sind der stetige Wirtschaftsabschwung und Naturkatastrophen.

Fest steht: Durch den anhaltenden demografischen Wandel und technologischen Fortschritt wird es weiterhin schwierig für Unternehmen sein, die vielen offenen Stellen zu besetzen, während wenige qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten die Wahl auf dem Markt haben. Das gibt der Generation Alpha einen deutlichen Vorteil am Arbeitsmarkt.

"Als Lehrlinge werden die Alphas mit einem sehr dynamischen und heterogenen Arbeitsmarkt konfrontiert sein. Als potenzieller Arbeitgeber ist es daher wichtig, Information und Orientierung zu bieten", sagt Karl Edlbauer, Mitgründer und Geschäftsführer von Hokify.

Das wünscht sich die Generation Alpha im Job

Das Projekt zeigt, dass Alphas hyperdigital und hyperflexibel sind und Erfüllung in ihrer Arbeit suchen. Sie arbeiten gerne kreativ und können gut mit vielseitigen Umständen wie technologischen Neuerungen und interkultureller Zusammenarbeit umgehen. Auch legen sie Wert auf Flexibilität, eine ausgeglichene Work-Life-Balance und zwischenmenschliche Beziehungen.

"Firmen müssen schon jetzt Ressourcen in den Beziehungsaufbau mit der Generation Alpha investieren. Relevante Inhalte, Employer-Branding und Nähe zur Zielgruppe helfen dabei", sagt Edlbauer. Gleichzeitig erwartet die neue Generation einen hohen Grad an Individualisierung und Digitalisierung. Unternehmen müssen auch zum eignen Wertesystem passen und sich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und technologischer Innovation auseinandersetzen, um attraktiv zu sein. (red, 2.8.2023)