Axiom Space, Axiom Mission 2, Ax-2
Hier wird eine Crew-Mission der Firma Axiom Space vorbereitet, die Kapsel befindet sich auf einer Space-X-Falcon-9-Rakete. Axiom Space will die erste kommerzielle Raumstation betreiben und hat sich für Frachtdienste einen anderen Partner ausgesucht.
REUTERS/Joe Skipper

Derzeit befinden sich zwei Raumstationen im Orbit: Zur Internationalen Raumstation ISS, der bisher am längsten im Einsatz stehenden Kapsel fern des Erdbodens, kam die chinesische Raumstation CSS hinzu. Weitere Projekte sind geplant: Russland will seine eigene Station ins All schießen, das Lunar Gateway der US-Weltraumorganisation Nasa, an dem auch Roskosmos ursprünglich hätte beteiligt sein sollen, ist für die Umkreisung des Mondes angedacht. Indien, das mit der kürzlich erfolgten unbemannten Mondlandung einen Erfolg verbuchte, will ebenfalls eine eigene Raumstation in Betrieb nehmen. Außerdem gibt es einige Unternehmen und Start-ups, die die ersten privaten Stationen im Weltraum vorbereiten.

Zu diesen Firmen gehört Axiom Space. Das US-amerikanische Unternehmen will 2026 ein erstes Modul in den Erdorbit bringen, zunächst ist das Ankoppeln an der ISS geplant. Später sollen die kommerziellen Module eine eigenständige Raumstation bilden. Nun wurde bekannt, dass hier auch das deutsch-französische Weltraumunternehmen Exploration Company eine Rolle spielen soll: Es wird die Versorgung der Raumstation sicherstellen. Hierzu habe Axiom Space eine Vorbuchungsvereinbarung für Frachtdienste unterzeichnet, teilte das Münchner Unternehmen am Dienstag mit. Ab Ende 2027 solle die Raumkapsel Nyx Güter zu der von Axiom geplanten ersten kommerziellen Raumstation transportieren.

Konkurrenz im All

Exploration Company wird von der früheren Airbus-Managerin Helene Huby geleitet und hat seinen Sitz in München und Bordeaux. Die Firma will im Laufe des Jahres eine Miniaturversion von Nyx testen. Für 2026 sei der Jungfernflug der Kapsel mit einem Gewicht von acht Tonnen und einem Durchmesser von 4,5 Metern geplant, bei dem auch Andockmanöver geprobt werden sollen.

Im gleichen Jahr soll ein erstes Modul der Raumstation von Axiom Space in eine Umlaufbahn geschossen werden. Das US-Unternehmen, das erst kürzlich 350 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt hat, entwickelt daneben für 1,26 Milliarden Dollar neue Raumanzüge für die US-Weltraumbehörde Nasa. Außerdem trainiert das Start-up Astronauten, die mit Raketen von Space X, einer Firma des Tesla-Chefs Elon Musk, zur internationalen Raumstation ISS gebracht werden. Exploration Company dürfte sich beim Versorgungsauftrag von Axiom Space gegen Konkurrenzfirmen wie Space X durchgesetzt haben.

Im Auftrag der Nasa und in Zusammenarbeit mit der Weltraumfirma Blue Origin des Amazon-Gründers Jeff Bezos arbeitet Axiom Space zudem an Plänen für einen Nachfolger für die betagte ISS, die 2030 ausgemustert werden soll. Airbus und Voyager Space arbeiten an einer konkurrierenden Version, genannt Starlab. (Reuters, red, 12.9.2023)