Weihnachtsbaumverkauf
Martina Baumgartner zwischen ihren Weihnachtsbäumen.
DER STANDARD/Christina Rebhahn-Roither

Ihren eigenen Weihnachtsbaum hat Christbaumbäuerin Martina Baumgartner schon ausgesucht: eine Nordmanntanne mit einer ein bisschen flacheren Hinterseite, damit sie im Wohnzimmer besser in die Ecke oder vor die Terrassentür gedreht werden kann.

Der Betrieb der Familie Baumgartner produziert in der Gemeinde Maria Laach am Jauerling Christbäume – hauptsächlich Nordmanntannen, aber auch zum Beispiel Blaufichten. In der Weihnachtsbaumbranche ist die Familie seit den 60er-Jahren, erzählt Baumgartner, den Betrieb selbst gibt es noch länger.

Ihre Weihnachtsbäume kann man an mehreren Plätzen in Wien und Niederösterreich kaufen. Innerhalb Wiens trifft Baumgartner auch eine Auswahl an Bäumen je nach Bezirk. Welche Bäume aktuell beliebt sind, könne man nicht über einen Kamm scheren, das sei von Bezirk zu Bezirk verschieden und komme auf die Wohnsituation der Kunden an. DER STANDARD traf die Christbaumbäuerin beim Weihnachtsbaumverkauf im siebenten Bezirk. Hier seien eher voluminöse und größere Bäume beliebt, erklärt die 52-Jährige. Was sie nie tun würde, verrät die Christbaumbäuerin bei einem Gespräch zwischen Bäumen und Kundschaft:

1. Einen Baum auswählen, der offensichtlich trocken ist

"Für einen Test, ob der Baum noch frisch ist, kann man an der Rinde kratzen. Ist es dahinter grün, dann ist er frisch. Wenn er darunter weiß ist, ist er trocken. Wenn man zum Beispiel einen Christbaumständer kauft, kann man außerdem schauen, wie gut der Keil einzieht. Flutscht er sofort hinein, ist das ein Zeichen, dass der Baum total trocken ist.

Was man von der Weite auch schon als Laie sehen kann: wenn sich die Nadel eindreht und grau aussieht. Da hilft es dann auch nichts, wenn Sie den Baum in einen Wasserständer stellen. Trocken ist trocken."

2. Den Baum an einem zu warmen Ort lagern

"Wenn ich zum Beispiel einen Baum am 12. Dezember kaufe, ist es kein Problem, ihn schon in ein warmes Zimmer zu geben. Das Zimmer würde ich allerdings nicht überheizen, das heißt, ich hätte keine Raumtemperatur in dem Weihnachtszimmer über 20 Grad und würde die Heizung erst kurz vor den Festtagen raufdrehen. Ich persönlich würde ihn auch nie ohne Christbaumständer mit Wasserbehälter ins Zimmer stellen. Ich habe ein Zwölf-Liter-Wassergefäß zu Hause für meinen großen Baum. Die ersten Tage saugt er sehr viel, das ist zu vergleichen mit einer Schnittblume, da kann ich oft am Tag zwei Liter Wasser nachfüllen.

Hat man kein solches Gefäß, würde ich empfehlen, den Baum so lange wie möglich kühl zu lagern. Entweder am Gang, am Balkon, am Klopfbalkon, was auch immer es gibt. In einem kühlen, feuchten Keller vielleicht.

Was ich auch nicht machen würde: dem Kunden eine Fehlinformation auf den Weg geben. Zum Beispiel zu Topfbäumen. Ich bin es nie leid, die Kunden aufzuklären, warum ein Drei-Meter-Topfbaum nicht funktioniert. Dieses Wiedereinsetzen funktioniert nur dann, wenn der Baum wirklich im Topf gewachsen ist. Das machen Spezialisten, ich habe zu Hause auch einige im Topf gewachsene, aber die schauen eher aus wie ein Bonsai und sind nicht so ebenmäßig gewachsen."

3. Chemische Substanzen auf den Baum geben

"Ein No-Go sind chemische Substanzen wie Schneesprays oder dergleichen. Ich habe heuer eine Weihnachtsfeier mit mehreren Bäumen beliefert, und die sind umgestiegen auf Watteflocken. Das schaut auch sehr gut aus, ist eher nachhaltiger und verklebt den Baum nicht.

Mit echten Kerzen ist es so: Wir zünden die nur am Heiligen Abend an, und dann haben wir LED-Kerzen mit Fernbedienung. Das ist einfach sicherer. Bei zu dichten Bäumen würde ich außerdem keine echten Kerzen empfehlen, weil der Reihenabschnitt einfach zu kurz ist. Da kann es Ihnen passieren, dass – auch wenn der Baum frisch ist – der zwar nicht anfängt zu brennen, aber die Nadeln anfangen zu glimmen. Dann stinkt es in der Wohnung am Heiligen Abend, Sie haben keine Freude damit, und wenn Sie einen Rauchmelder haben, schlägt der hundertprozentig an." (Christina Rebhahn-Roither, 17.12.2023)

Blick auf Bäume
Nordmanntannen im Naturpark Jauerling Wachau.
Martina Baumgartner