Location: Prosi Indian Restaurant, Kandlgasse 44, 1070 Wien
Manuel Rubey schmeckt das Matar Paneer im Prosi am besten.
Foto: Katharina Gossow

Der Ort

Ich komme oft ins Prosi Indian Restaurant und bestelle immer dasselbe: Matar Paneer. Das ist eine Art Eintopf mit indischem Käse und Erbsen. Ich kann das auch fünf Mal pro Woche essen. Wenn ich etwas gefunden habe, das mir schmeckt, brauche ich keine Abwechslung. Ich habe das Gericht natürlich auch schon in anderen Lokalen probiert, aber hier schmeckt es mir am besten. Die Sauce hat die richtige Konsistenz, nicht zu flüssig, nicht zu dick. Vis-à-vis befindet sich der Prosi Exotic Supermarket. Dort kaufe ich Lebensmittel wie Kardamom oder eingelegte Zitronen, die ich für manche Rezepte, zum Beispiel von Yotam Ottolenghi, brauche.

Das Rezept

Ich würde sagen, ich bin kochbuchsüchtig. Meine Sammlung ist mittlerweile recht groß. Ich habe auch ein eigenes Kochbuch für unterwegs zusammengestellt, ein handschriftliches Best-of meiner Lieblingsgerichte, wie etwa Jamie Olivers Brathuhn mit Chorizo. Zum Improvisieren, wie es meine Frau kann, fehlt mir das Talent. Ich folge lieber Rezepten. Die Profis haben sich ja etwas dabei gedacht. Da will ich nicht dreinpfuschen. Ich bereite alles penibel vor und räume zwischendurch auch immer auf. Im Gegensatz zu meiner Frau: Bei ihr herrscht oft Chaos in der Küche. Wäre sie jetzt hier, würde sie vehement widersprechen.

Die Gesundheit

Meine Familie und ich ernähren uns gerne fleischlos. Aber den klassischen Sonntagsbraten gibt es trotzdem. Ansonsten ist Naturwein mein einziges Laster. Wenn es in einem Lokal keinen gibt, bestelle ich lieber gleich antialkoholisch. Ist eh gesünder! Vor zehn Jahren habe ich zum Rauchen aufgehört und bin sehr stolz darauf. Wenn andere rauchen, stört es mich nicht. Obwohl ich das Rauchverbot in der Gastronomie befürworte, finde ich es jetzt eine Spur ungemütlicher in Lokalen. Für den Film Gruber geht habe ich eine radikale Diät gemacht. Das würde ich heute nicht mehr tun. Ich verstehe auch nicht, wieso Schauspieler einen Oscar bekommen, wenn sie für eine Rolle abgenommen haben. Das hat nichts mit der schauspielerischen Leistung zu tun.

Die Gästeliste

Mit Freunden fahre ich regelmäßig nach Sizilien. Täglich wird besprochen, was es zu essen geben soll, eingekauft, groß aufgekocht und bis tief in die Nacht gegessen und getrunken. Meine Freunde sind zu höflich, um zu sagen, dass ich nicht kochen kann. Darum biete ich immer aktiv an, mich um den Wein zu kümmern. (RONDO, Protokoll: Michael Steingruber, 23.12.2023)