Val d'Isere – Cornelia Hütter hat das Podest im Super-G von Val d'Isere als Vierte nach einer Schrecksekunde knapp verpasst. Österreichs Nummer eins im Speed-Metier hatte am Sonntag 0,87 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Federica Brignone. Die routinierte Italienerin setzte sich im letzten Speed-Rennen des Kalenderjahres vor der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (+0,44) und ihrer Teamkollegin Sofia Goggia (+0,59) durch.
Hütter verfehlte ihr drittes Podest im vierten Speed-Rennen der Saison um 28 Hundertstel, war letztlich aber froh, gesund im Ziel zu stehen. Ihre direkte Kampflinie bezahlte sie mit einem gebrochenen Helm und konfusen Momenten, wie die 31-Jährige erzählte. "Da bin ich mit dem Kopf so ins Tor, dass ich im ersten Moment gar nichts mehr gesehen habe. Es ist mir fast ein bissl wirr geworden", sagte Hütter im ORF. In ihrer Karriere hatte die Speedläuferin bereits mehrmals mit Kopfverletzungen zu kämpfen.
"Ich bin froh, dass der untere Teil halbwegs gelungen ist. Aber da war ich, glaube ich, nicht ganz da mit den Gedanken, weil ich den Tuscher noch so im Kopf gehabt habe." Trotz leichten Genickschmerzen sagte sie mit einem Lächeln: "Wenn man Rennen fährt, können solche Sachen passieren."
Brignone hat "noch etwas zu zeigen"
Hinter Hütter kam aus österreichischer Sicht lange nichts. Mirjam Puchner und Christina Ager folgten auf den Plätzen 13 (+2,84) und 14 (+3,02). Lena Wechner zeigte in ihrem dritten Weltcuprennen mit den ersten Punkten auf Platz 18 auf. Ariane Rädler (16.) vergab einen sicheren Top-Ten-Platz mit einem schweren Fehler im Mittelteil. Michaela Heider (20.) und Stephanie Brunner (23.) punkteten erstmals in der Saison.
Brignone jubelte auf dem technisch anspruchsvollen Kurs ihres Trainers über einen "fast perfekten Lauf" vor versammelter Familie im Zielbereich. Die 33-Jährige stand im achten Saisonauftritt zum fünften Mal am Podest, sie hatte schon in Mont-Tremblant beide Riesentorläufe gewonnen. "Ich habe derzeit so viel Spaß, Skifahren ist meine Passion, ich habe noch etwas zu zeigen", sagte Brignone, die im Sommer über ihren Rücktritt nachgedacht hatte.
Im Gesamtweltcup pirschte sie sich auf 63 Punkte an Mikaela Shiffrin heran. Die US-Amerikanerin, die die Abfahrt am Vortag ausgelassen hatte, schied bei Schönwetter und perfekter Sicht aus. Auch die Mitfavoritinnen Lara Gut-Behrami und Marta Bassino erwischte es wie Alice Robinson. Insgesamt schieden 26 von 58 gestarteten Läuferinnen aus.
"Es ist zu früh", sagte Brignone angesprochen auf Ambitionen auf ihren zweiten Gesamtweltcup-Triumph nach dem Winter 2019/20: "Es ist erst Dezember." Am Donnerstag findet als letztes Rennen vor Weihnachten in Courchevel ein Slalom statt. Dann folgen noch vor dem Jahreswechsel in Lienz ein Riesentorlauf und Slalom. (APA, red, 17.12.2023)
Ergebnis Super-G in Val d'Isere
1. Federica Brignone (ITA) 1:21,58
2. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:22,02 +0,44
3. Sofia Goggia (ITA) 1:22,17 +0,59
4. Cornelia Hütter (AUT) 1:22,45 +0,87
5. Michelle Gisin (SUI) 1:22,90 +1,32
6. Joana Hählen (SUI) 1:23,29 +1,71
7. Laura Pirovano (ITA) 1:23,38 +1,80
8. Jasmine Flury (SUI) 1:23,40 +1,82
9. Kira Weidle (GER) 1:23,44 +1,86
10. Emma Aicher (GER) 1:23,49 +1,91
11. Corinne Suter (SUI) 1:23,61 +2,03
12. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:24,04 +2,46
13. Mirjam Puchner (AUT) 1:24,42 +2,84
14. Christina Ager (AUT) 1:24,60 +3,02
15. Ilka Stuhec (SLO) 1:24,61 +3,03
16. Ariane Rädler (AUT) 1:24,81 +3,23
17. Lauren Macuga (USA) 1:24,86 +3,28
18. Romane Miradoli (FRA) 1:24,87 +3,29
Lena Wechner (AUT) 1:24,87 +3,29
20. Michaela Heider (AUT) 1:24,95 +3,37
21. Roberta Melesi (ITA) 1:24,97 +3,39
22. Jasmina Suter (SUI) 1:25,24 +3,66
23. Stephanie Brunner (AUT) 1:25,35 +3,77
24. Teresa Runggaldier (ITA) 1:25,65 +4,07
25. Priska Nufer (SUI) 1:25,67 +4,09
26. Juliana Suter (SUI) 1:25,98 +4,40
27. Sabrina Maier (AUT) 1:26,01 +4,43
28. Camille Cerutti (FRA) 1:26,11 +4,53
29. Christine Scheyer (AUT) 1:26,45 +4,87
30. Nicol Delago (ITA) 1:26,56 +4,98
Ausgeschieden u.a.: Elisabeth Kappaurer, Emily Schöpf, Michelle Niederwieser, Nadine Fest (alle AUT), Lara Gut-Behrami (SUI), Mikaela Shiffrin (USA), Ester Ledecka (CZE), Marta Bassino (ITA), Valerie Grenier (CAN), Alice Robinson (NZL)
Stand im Gesamtweltcup (nach elf Rennen):
1. Mikaela Shiffrin (USA) 620
2. Federica Brignone (ITA) 557
3. Lara Gut-Behrami (SUI) 429
4. Sofia Goggia (ITA) 396
5. Petra Vlhova (SVK) 391
6. Sara Hector (SWE) 296
7. Cornelia Hütter (AUT) 240
8. Michelle Gisin (SUI) 203
9. Marta Bassino (ITA) 191
10. Lena Dürr (GER) 190
11. Zrinka Ljutic (CRO) 173
12. Valerie Grenier (CAN) 171
13. Katharina Liensberger (AUT) 163
14. Jasmine Flury (SUI) 159
15. Alice Robinson (NZL) 155
weiter: 20. Mirjam Puchner (AUT) 117
27. Franziska Gritsch (AUT) 94
30. Ariane Rädler (AUT) 82
31. Katharina Huber (AUT) 80
33. Stephanie Venier (AUT) 76
34. Stephanie Brunner (AUT) 75
42. Julia Scheib (AUT) 47
44. Katharina Truppe (AUT) 44
45. Christina Ager (AUT) 43
49. Katharina Gallhuber (AUT) 39
53. Elisabeth Kappaurer (AUT) 36
66. Marie-Therese Sporer (AUT) 20
67. Christine Scheyer (AUT) 19
74. Lena Wechner (AUT) 13
78. Michaela Heider (AUT) 11
83. Michelle Niederwieser (AUT) 8
88. Nadine Fest (AUT) 6
92. Ricarda Haaser (AUT) 5
93. Sabrina Maier (AUT) 4
97. Elisabeth Reisinger (AUT) 3
Stand im Super-G-Weltcup (nach zwei Rennen):
1. Sofia Goggia (ITA) 160
2. Federica Brignone (ITA) 145
3. Cornelia Hütter (AUT) 130
4. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 93
5. Lara Gut-Behrami (SUI) 60
6. Joana Hählen (SUI) 60
7. Michelle Gisin (SUI) 56
8. Corinne Suter (SUI) 56
9. Laura Pirovano (ITA) 51
10. Ragnhild Mowinckel (NOR) 51
11. Mikaela Shiffrin (USA) 50
12. Jasmine Flury (SUI) 46
13. Mirjam Puchner (AUT) 46
14. Stephanie Venier (AUT) 40
15. Marta Bassino (ITA) 36
weiter: 17. Ariane Rädler (AUT) 31
18. Christina Ager (AUT) 30
25. Lena Wechner (AUT) 13
28. Michaela Heider (AUT) 11
33. Stephanie Brunner (AUT) 8
37. Nadine Fest (AUT) 6
39. Sabrina Maier (AUT) 4
40. Elisabeth Reisinger (AUT) 3
42. Christine Scheyer (AUT) 2
Stand im Frauen-Nationencup (nach elf Rennen):
1. Schweiz 1452
2. Italien 1407
3. Österreich 1225
4. USA 854
5. Norwegen 478
6. Slowakei 391
7. Kanada 382
8. Deutschland 369
9. Schweden 350
10. Kroatien 280
11. Slowenien 190
12. Frankreich 181
13. Neuseeland 155
14. Tschechien 72
15. Polen 60
16. Albanien 43
17. Australien 6
18. Japan 4
19. Liechtenstein 2
20. Finnland 1