Space-Shuttle Endeavour in den Straßen von Los Angeles
Das Space-Shuttle Endeavour auf dem Weg in seine neue Heimat, das Samuel Oschin Air and Space Center im Zentrum von Los Angeles.
Foto: AFP/FREDERIC J. BROWN

Das Space-Shuttle Endeavour hat eine neue und vermutlich endgültige Heimat gefunden: Am Montagabend (Ortszeit) wurde das geschichtsträchtige Raumschiff in einem neuen Ausstellungsbereich des California Science Center mitten in Downtown Los Angeles in die Senkrechte gehoben, um auf einer Fläche von 200.000 Quadratmetern eine startbereite "Liftoff"-Position einzunehmen.

Damit dem historischen Raumschiff während des Transports und beim Aufstellen nichts passiert, wurde es in weiße gepolsterte Folie gepackt.
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Aufgerichtet

Die Raumfähre, die zuvor lange Jahre im Science Center im Exposition Park in horizontaler Lage ausgestellt war, wurde letzte Woche von dort in das neue Samuel Oschin Air and Space Center gebracht. Am Montag schließlich bugsierte ein 140 Meter hoher Kran das 30 Tonnen schwere Shuttle an seine Position zwischen zwei Feststoffraketen-Boostern und vor dem externen Treibstofftank (ET-94).

Die Endeavour wurde an die Seite des 47 Meter hohen externen Tanks ET-94 montiert.
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Zu ihrem Schutz war die Endeavour für den Transport und die Aufrichtung in weiße Folie gehüllt worden. Wann das 400 Millionen US-Dollar teure Samuel Oschin Air and Space Center – und damit auch das Raumschiff – eröffnet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist noch nicht bekanntgegeben worden.

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Seit 13 Jahren außer Dienst

Die letzte Reise der Endeavour fand 13 Jahre nach ihrer Außerdienststellung statt. Das Space-Shuttle ist die jüngste der insgesamt sechs US-Raumfähren. Ihr Bau wurde nach der Explosion der Challenger im Jahr 1986 in Auftrag gegeben. 1991 fertiggestellt, startete der Orbiter erstmals am 7. Mai 1992 ins All.

Der Orbiter ist nach der britischen HMS Endeavour benannt. Mit dieser unternahm Kapitän James Cook seine erste Entdeckungsreise (1768–1771). Dieses Bild zeigt die Endeavour nach ihrer Ankunft am Los Angeles International Airport am 21. September 2012.
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Insgesamt verbrachte die Raumfähre 299 Tage im All. Bei ihrem 25. und letzten Flug im Mai 2011 fand der letzte Außeneinsatz eines Shuttle-Astronauten an der ISS statt. Bei seiner Abschiedsmission brachte das Schiff einen 6,8 Tonnen schweren Teilchendetektor zur Raumstation.

Die Raumfähre Discovery landet am 17. April 1993 am Kennedy Space Center. Mittlerweile dient sie in der Nähe vom Washington Dulles International Airport als Ausstellungsexponat.
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Wo die übrigen Shuttles sind

Nach der Columbia-Katastrophe war kein weiteres Ersatzraumschiff mehr eingeplant worden. Die Raumfähre Columbia zerbrach am 1. Februar 2003 beim Wiedereintritt in die Atmosphäre, weil die Hitzeisolierung bereits beim Start beschädigt worden war. Die Discovery wurde als ältestes Shuttle im März 2011 stillgelegt. Seit 2012 steht sie im Steven F. Udvar-Hazy Center des Smithsonian-Instituts in der Nähe vom Washington Dulles International Airport.

Video: Das California Science Center in Los Angeles übersiedelt die Raumfähre Endeavour.
California Science Center

Die Raumfähre Atlantis wurde zum Museumsstück des Kennedy Space Center in Florida, und der Shuttle-Prototyp namens Enterprise, der niemals abhob, hat seit 2012 einen Platz im Intrepid Sea, Air & Space Museum in New York City. (tberg, red, 30.1.2024)