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ÖVP-Manager Raidl: "Der Staat bestellt doch nicht nur Idioten"

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Der Ex-Verstaatlichtenmanager und die Neos-Politikerin Stephanie Krisper über Postenbesetzungen, das Parteibuch und zu viele Unqualifizierte in Topjobs


Parteibuch vor Qualifikation: Wie schlimm ist die Situation in Österreich wirklich? Der ehemalige Topmanager Claus Raidl (ÖVP) sagte im STANDARD-Livetalk am Donnerstagabend, dass ein Teil der aktuellen Kritik überzogen ist. Wie private Eigentümer achten auch Vertreter der Staates darauf, dass Menschen in Spitzenfunktionen kommen, die ihnen selbst politisch und ideologisch nahestehen. Aber: Nur Parteibuch reiche nicht, Qualifikation müsse hinzukommen.

Hilft ein Hearing?

Mit im Studio war die Neos-Politikerin Stephanie Krisper, die Raidl insoweit recht gab, als sie meinte, die dünne Personaldecke der FPÖ sei verantwortlich dafür, dass aktuell so viele Personalentscheidungen der türkis-blauen Koalition öffentlich hinterfragt werden. Aber: Die Parteibuchwirtschaft der vergangenen Jahrzehnte habe dazu geführt, dass in zu vielen Schlüsselpositionen Unqualifizierte sitzen.

Einmal mehr forderte Krisper öffentliche Hearings bei Kandidaten für Spitzenposten, und der Rechnungshof solle Unternehmen prüfen, an denen der Staat mit weniger als 50 Prozent beteiligt ist. Raidls Einwand: Was ist dann mit Unternehmensgeheimnissen? Auch öffentliche Hearings hält er für überbewertet. Warum er so denkt und Krisper ihm widerspricht: Die Antworten gibt es in unserem Livevideo. Moderation: András Szigetvari. (szi, 20.11.2019)