Als Erfinder des Caesar Salad gilt den meisten Quellen zufolge Caesar Cardini, ein italienischer Immigrant in den USA. Cardini lebte in San Diego, betrieb aber auch ein Restaurant in der Grenzstadt Tijuana, Mexiko, das Caesar Hotel und Restaurant, mit dessen Hilfe er die Prohibition umgehen konnte. Dort soll er den Salat am 4. Juli 1924 erfunden haben.
Der wahrscheinlich beliebteste Salat in den USA sieht sehr simpel aus, sichtbar sind nur Römersalat, Croutons und Parmesan. Der eigentliche Star ist aber das Dressing, das einer selbstgemachten Mayonnaise sehr nahe kommt. Mit ihm steht oder fällt der ganze Salat. Viele Dressing-Rezepte enthalten Sardellen-Filets, die aber laut Rosa Cardini, Tochter des Erfinders, kein Bestandteil des Dressings ihres Vaters waren, da Sardellen schnell geschmacklich dominieren. Die leichte Umami-Note erhalte das Dressing vielmehr durch die Zugabe von Worcester Sauce, die wiederum Sardellen enthält.
Auch auf die Zugabe von gepresstem Knoblauch, wie oftmals in Rezepten erwähnt, verzichte ich, da sein Aroma für dieses Dressing fast zu stark ist. Stattdessen lasse ich angedrückte Knoblauchzehen kurz in Olivenöl ziehen, um ein sehr dezentes Knoblauch-Aroma in das Dressing zu bringen. Fein geriebener Parmesan ist ebenso kein Muss, passt aber hervorragend. Im folgenden Rezept habe ich den Caesar Salad um ein pochiertes Ei ergänzt, was zwar nicht authentisch, aber dafür umso sättigender ist.
Zutaten (für 2 Personen)
60 ml Olivenöl (die Hälfte davon für das Dressing), 1-2 Zehen Knoblauch, 1 Römersalat (Romana), 1/2 Baguette (ca. 130 g) oder einige Scheiben Weißbrot, am besten 1 Tag alt, 40 g Parmesan
Dressing (für 4 Personen)
1 Dotter, 1,5 EL Zitronensaft, 1 TL Worcester Sauce, 80 ml Sonnenblumenöl (oder anderes neutrales Öl), 2 EL (10 g) fein geriebener Parmesan, Salz und schwarzer Pfeffer, Optional: 2 Eier zum Pochieren

Knoblauch in grobe Scheiben schneiden und gemeinsam mit dem Olivenöl in ein Glas geben. Den Knoblauch mit einer Gabel andrücken, sodass möglichst viel Aroma ins Öl übergeht. Während die restlichen Zutaten vorbereitet werden, ziehen lassen.

Den Salat waschen und abtupfen oder zumindest gründlich trocken schütteln. Bis zur Verwendung kühl stellen.

Für die Croutons das Weißbrot in 2-3 cm große Stücke reißen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Die Hälfte des Olivenöls (ca. 3 EL) und eine Prise Salz gleichmäßig darüber verteilen und gut durchmischen, anschließend bei 170°C Heißluft im vorgeheizten Backofen solange backen, bis die Croutons golden sind, rund 10 Minuten.
Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Croutons abkühlen lassen. Die Croutons reichen für 2 große Portionen oder 4 kleine.
Parmesan grob reiben oder fein hobeln.
Für das Dressinng den Dotter mit Zitronensaft und Worcester Sauce mit einem Handmixer verquirlen. Das Sonnenblumenöl während des Mixens in einem sehr dünnen Strahl zugießen oder Löffelweise zugeben.
Die Masse sollte jetzt bereits sehr cremig sein. Parmesan zugeben und verquirlen. Anschließend das restliche Olivenöl nach und nach während des Mixens einrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Dressing reicht für 4 Portionen.
Die Salatblätter in grobe Stücke reißen, mit Parmesan, Croutons und rund der Hälfte des Dressings vermengen. Etwas Parmesan und ein paar Croutons als Deko beiseite geben.
Wer möchte, kann den Salat um ein pochiertes Ei erweitern. Dafür jedes Ei in eine kleine Schüssel oder Tasse aufschlagen. Einen Topf 5-7 cm hoch mit gesalzenem Wasser füllen und wallend zum Kochen bringen. Den Topf kurz vom Herd nehmen und jedes Ei vorsichtig in den Topf leeren. Topf zurück auf den Herd stellen und die Eier rund 3 Minuten bei sehr leicht siedendem Wasser garen. Die Eier vorsichtig mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und kurz auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Den Salat auf 2 Teller aufteilen und mit etwas Parmesan und Croutons bestreuen.
Das pochierte Ei draufsetzen und eventuell zusätzlich etwas Dressing darauf verteilen. Guten Appetit! (Ursula Schersch, 25.4.2018)
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