Die Wiener Polizei nahm einen 18-Jährigen fest, der online Minderjährige zu sexuellen Handlungen genötigt haben soll

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Ein 18-jähriger Wiener soll in sozialen Medien Kontakt zu Minderjährigen gesucht haben, um sie dann zu sexuellen Handlungen zu verleiten. Teils soll er sie auch dazu genötigt haben. Dabei verlangte er von den meist zehn- bis zwölfjährigen Buben, ihm Fotos und Videos von geschlechtlichen Handlungen zu übermitteln. Insgesamt soll es mehr als 120 Opfer geben. Nun kam es zu einer Hausdurchsuchung in Wien-Favoriten, bei der laut Polizei "große Mengen elektronischer Beweismittel sichergestellt" werden konnten.

Geständnis

Der Verdächtige zeigte sich geständig, er wurde festgenommen. Die Ermittlungen waren durch zwei Opfer in Deutschland angestoßen worden, die Staatsanwaltschaft in Mannheim kooperierte mit den heimischen Behörden. Es dürfte sich um einen der größten Fälle von online initiiertem Missbrauchshandlungen in Österreich handeln.

Sexting

Das Verschicken von Nacktaufnahmen durch Kinder führt zu immer mehr Ermittlungen. Eine Studie der University of Texas zeigte im Februar, dass schon Elfjährige regelmäßig "Sexting" betreiben. Außerdem gaben dreizehn Prozent der Befragten an, dass sie schon Fotos ohne das Einverständnis des Abgebildeten weiterleiteten. Die englische Polizei gab vergangenes Jahr an, dass sie sogar schon Nacktfotos von Sieben- und Achtjährigen entdeckt hatte. Diese werden teils freiwillig an Gleichaltrige verschickt, teils handelt es sich um Nötigung. (red, 6.5.2018)