Reiseangebote

Ganz auf hüllenlosen Urlaub hat sich France 4 Naturisme spezialisiert: Der Anbieter von FKK-Camping in Frankreich organisiert auch Aktivitäten, bei denen man die Natur ohne Kleidung genießt. Abgesehen davon, dass man nahtlos bräunt, ist die Hauptmotivation für einen FKK-Urlaub meist das Eins-Werden mit der Natur, wie der Anbieter argumentiert.

Foto: Domaine de Bélezy

Die prognostizierten Temperaturen sprechen zwar nicht dafür, aber es gebe heute, am 4. Mai, einen ganz offiziellen Anlass, die Hüllen fallen zu lassen und einmal ohne Genierer nackt den Rasen zu mähen: den "World Naked Gardening Day".

Erfunden haben diesen Tag Mark Storey und Jacob Gabriel. Beide US-Amerikaner sind einschlägig in der Naturisten-Szene (Body Freedom Collaborative, BFC) aber auch Guerilla Gardening-Szene verwurzelt und dachten sich wohl, es sei eine gute Idee Garteln und Nacktheit in einem offiziellen "Feiertag" zu verknüpfen. Schließlich ist beides natürlich. Und es macht Spaß. Meinen zumindest die Nacktgärtner, und erläutern, dass unbekleidetes Gärtnern gleich nach dem Nacktschwimmen in der Beliebtheitsskala der Freikörperkultur ganz oben steht.

Positives Köpergefühl

2005 vom amerikanischen "Nude & Natural" Magazin vorgestellt, ging der erste WNGD, so die gängige Abkürzung, am 10. September des selben Jahres über die Bühne. Die Idee verbreitete sich rasch in der Szene und darüber hinaus. Global wurde dann ab 2007 der erste Samstag im May zum Tag des Nacktgärtnerns ernannt. Neuseeland scherte allerdings aus und zelebriert den WNGD seit 2018 im Oktober. Das erschien der New Zealand Naturist Federation dann doch passender – es ist schließlich nicht überall auf der Welt gleichzeitig Frühling.

Vor dem Hintergrund der Trendbegriffe wie "body shaming" und "body positivity" gewinnt der WNGD auch etwas an Brisanz. Dazu die Initiatoren des Body Freedom Collaboratives: Der WNGD will nicht politisch sein und will auf gar keinen Fall missionieren. Den Nacktgärtnern geht es auch um ein gesundes Körperbewusstsein, um die Akzeptanz des mutmaßlich nicht perfekten, möglicherweise alternden Körpers. Also daran zu erinnern, dass der Mensch selbst Teil der Natur ist. Die Initiatoren rufen dazu auf, aus dem Tag etwas Eigenes zu machen und ihn schlicht bekannter zu machen.

Aber Vorsicht im Schrebergarten: Nicht jedem Nachbarn könnte der textillose Anblick gefallen – Stichwort: Erregung öffentlichen Ärgernisses. Zudem sollte man bei der Wahl des Arbeitsgeräts und der Tätigkeit bedenken, dass manche Körperbereiche nicht ausreichend geschützt sind – also Achtung beim Heckenschneiden im Adamskostüm. (red, 4.5.2019)

Weiterlesen:

FKK-Typen: Von Posern, Plauderern und Profis

Dritter FKK-Wanderweg in Deutschland geplant

Europäische FKK-Campingplätze für textilfreien Urlaub