Wer im Bewerbungsprozess überzeugen will, sollte sich auch gut vorbereiten.

Foto: istockphoto

Die durch die Corona-Krise ausgelöste Rezession zeigt dramatische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Darunter leiden auch Österreichs Jungakademiker: Die Arbeitslosigkeit stieg im April auch bei Hochqualifizierten – im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent. Gleichzeitig sank die Zahl der sofort verfügbaren offenen Stellen um 33 Prozent.

Das trifft viele Jungakademiker unvorbereitet. Denn eine noch kurz vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie durch fip-s.at – eine Plattform für Karriere- und Finanzplanung von Jungakademikern – in Auftrag gegebene Umfrage von marketagent.com zeigte, dass Österreichs Jungakademiker bislang nur wenig Zeit in die Vorbereitung auf den Bewerbungsprozess investiert haben: "Über zwei Drittel der Jungakademiker gaben an, sich lediglich eine Stunde oder weniger auf ein Bewerbungsgespräch vorzubereiten", erklärt Florian Märzendorfer, geschäftsführender Gesellschafter von fip-s.at.

Die Karriereexperten von fip-s.at haben die sieben wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung zusammengestellt.

  1. Ich-Ich-Ich Fehler vermeiden Viele haben beim Bewerben nur eine Person im Kopf: sich selbst. Um Personaler, Geschäftsführer und Entscheider wirklich zu beeindrucken, muss man aber vor allem wissen, welche Eigenschaften und Fähigkeiten für den Job entscheidend sind. Welche der eigenen Stärken helfen dem Unternehmen?
  2. Bewerbungsunterlagen nicht unterschätzen Zu den Themen Anschreiben und Lebenslauf findet man viele Informationen. Aber Unterlagen zu kreieren, die den Personaler sofort zum Hörer greifen lassen, ist nicht einfach. Jedes Wort muss relevant und spannend sein, die Unterlagen müssen einen Wow–Effekt erzielen.
  3. Die 80/20 Regel – Auf das Wesentliche konzentrieren Der Unterschied, ob man zehn Stunden in die wirklich entscheidenden 20 Prozent oder zehn Stunden ohne Fokus investiert, ist dramatisch. Man sollte zum Beispiel gar nicht daran denken, den Lebenslauf zu erstellen, bevor man nicht weiß, für welche Position beziehungsweise welches Unternehmen man sich bewirbst. Denn der Lebenslauf wird nicht für jedes Unternehmen gleich aussehen.
  4. Intensive Gesprächsvorbereitung – inklusive Story-Portfolio Am besten übt man das Bewerbungsgespräch mit Freunden und erstellt ein eigenes "Story-Portfolio", um die perfekten Antworten geben zu können. Das Story-Portfolio sollte zumindest sechs bis acht Stärken-Storys, fünf bis sechs Schwächen-Storys und zwei bis drei Storys zu den größten Erfolgen und Misserfolgen inkludieren. 30 oder 60 Minuten Vorbereitung sind dafür eindeutig zu wenig.
  5. Die Anatomie einer guten Antwort im Vorstellungsgespräch Eine gute Antwort inkludiert ein lebendiges, authentisches Beispiel, das in Erinnerung bleibt. Das Beispiel beweist eine Eigenschaft oder Tätigkeit, die für das Unternehmen wichtig ist. Die Antwort ist nicht kürzer als 30 Sekunden und nicht länger als zwei Minuten und wirkt nicht auswendig gelernt.
  6. Gute eigene Fragen stellen Wenn man die richtigen Fragen stellt, hebt man sich vom Rest aller anderen Bewerber ab. Eine Frage wie "Was muss in einem Jahr passiert sein, damit Sie zu mir sagen, es war die beste Entscheidung, mich einzustellen?" kann Wunder bewirken.
  7. Von Anfang an das Gehalt verhandeln Nur keine falsche Bescheidenheit bei der Gehaltsverhandlung. Top-Bewerber verdienen auch ein entsprechendes Gehalt. Deshalb sollte man von Anfang an das Gehalt verhandeln und nicht erst nach ein, zwei Jahren im Unternehmen.

Ergänzend dazu gibt es auf der Website fip-s.at auch einen kostenlosen Online-Videokurs "Vom Studium zum Traumjob" zur Vorbereitung auf den Bewerbungsprozess. (red, 20.5.2020)