Rudi Anschober macht in erster Linie gute Stimmung, der Minister wirbt um Verständnis und Verstand. Die Situation ist ernst, wir müssen uns bemühen, wieder ein bisschen mehr, aber macht euch nicht in die Hosen, lautete die Botschaft seiner Erklärung vom Dienstag.

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Rudi Anschober stellt Impfstoffe für Jänner 2021 in Aussicht.
Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Die Corona-Krise ist bewältigbar – vom gesundheitlichen Standpunkt her, vom wirtschaftlichen und sozialen, aber auch vom emotionalen. Voraussetzung: Disziplin und Eigenverantwortung. Anschober stellt in den Raum, dass von beidem in der Bevölkerung ausreichend vorhanden sei. Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens, aber wenn der größere Teil der Bevölkerung rücksichtsvoll vorgeht, Masken trägt, wo es angebracht ist, die Hygieneempfehlungen befolgt und Abstand einhält, sollte die Verbreitung des Virus im Griff bleiben.

Anschober spricht von einem Comeback des Miteinanders, das ist sehr optimistisch, vor allem, wenn man in Wien unterwegs ist, wo dem Miteinander oft ein sehr grundsätzlicher Grant im Weg steht. Die große Hoffnung, das Licht am Ende des Tunnels, das auch Kanzler Sebastian Kurz heraufbeschworen hat, liegt in der Impfung. Der Gesundheitsminister stellt Impfstoffe für Jänner 2021 in Aussicht. Bis zum Sommer des nächsten Jahres sollten dann all jene, die das auch wollen, geimpft sein. Wäre schön, wenn das so ist, und diese Formulierung als Möglichkeit nimmt vielleicht auch den Impfgegnern ihre Angst und ihre Ablehnung. (Michael Völker, 1.9.2020)