"Ethik und Ästhetik in Einklang bringen", sagte Oliver Mandl von FCA bei der Präsentation des neuen 500, sei eine der Zielvorstellungen beim Elektro-Cinquecento. Der Importeur von Fiat Chrysler Automobiles, FCA Austria, hatte zur Leistungsschau geladen, geigte mit acht Fahrzeugen in Grafenegg auf, der E-500 war aber erst auf den letzten Drücker aus Italien eingetroffen.

Wobei die acht zwar nicht alle der Stromfraktion angehörten, aber sich doch unter "E" subsumieren ließen. Hie die E-Schiene, elektrifiziert oder ganz elektrisch (mit besagtem neuem 500, den Mild-Hybriden Panda und 500 alt sowie den Plug-in-Hybriden Jeep Renegade 4xe und Compass 4xe), da die Emotions-Schiene von Alfa (mit den Quadrifoglio-Versionen von Giulia und Stelvio sowie, noch einmal obendrüber, was ganz Brutales: Giulia GTAm). GTA (ab 218.800 €) und GTAm (ab 225.000 €) gönnt Alfa sich zum 110er-Jubiläum, mit 100 Kilos weniger, 30 PS mehr (540 PS) und limitiert auf 500 Stück.

Aber bleiben wir beim Elektro-500, von Fiat als dritte Generation benannt. Der Wagen steht auf einer neuen Plattform, ist sechs Zentimeter länger (jetzt 3,63 m), breiter als bisher und drei Zentimeter höher – und sieht außen wie innen nach "Cinque" aus, ganz glaubhaft in die Jetztzeit gebracht.

Vor dem Schloss werden die Instrumente gestimmt: Fiat Elektro-500, Alfa Giulia GTAm und Stelvio Quadrifoglio sowie, als Beispiel eines Plug-in-Hybrids im Konzern, Jeep Renegade 4xe.
Foto: FCA Austria/ Colin Cyruz

Die Daten im Telegrammstil: 42-kWh-Batterie im Fahrzeugboden, 320 km Reichweite, 87-kW-E-Motor (118 PS), 9,0 sec 0–100 km/h, 150 km/h Vmax, Wechselstromladen mit bis zu 11 kW, Gleichstrom mit bis zu 85. Kostenpunkt für die Allesdranallesdrin-Startedition "la Prima": 34.900 € (Cabrio: 37.900), abzüglich E-Bonus: 29.500 € (Cabrio: 32.500).

Dabei werde es nicht bleiben, verriet FCA-Austria-Chef Markus Wildeis – der Handel signalisiere, einen Einstiegspreis von unter 20.000 € anzupeilen (Förderung abgezogen). Und nein, kontert Wildeis entsprechende Kritik, Fiat glaube nicht, zu spät in die E-Mobilität investiert zu haben. Die Autos müssten leistbar bleiben, auch für Kleinwagenkunden. Zu den beiden derzeit bekannten Elektro-500-Versionen kommt übrigens wohl noch eine hinzu – mit einer gegenläufig öffnenden zusätzlichen hinteren Türe beifahrerseitig.

Der Verbrenner lebt

Klares Konzernstatement übrigens, meinte Wildeis: Der Verbrennungsmotor sei nicht tot, weder Otto noch Diesel, werde aber, wie generell in der Branche, zunehmender Elektrifizierung unterzogen. FCA hat dabei zudem das Potenzial künftiger E-Treibstoffe im Visier.

Den Plug-in-Hybrid-Auftakt machen soeben, wie erwähnt, Renegade (42.290 bis 44.990 €) und Compass (46.090 bis 48.590 €). Je zwei Gesamtleistungsstufen sind verfügbar, einmal 140 kW (190 PS), einmal 177 kW (240 PS), wobei der vorne sitzende 1,3-Liter-Otto einmal 95 kW (130 PS) leistet, einmal 132 (180). Weitere Bestandteile des Pakets: 45-kW-Elektromotor hinten, 11,4-kWh-Batterie und 41 bis 43 km E-Reichweite – beim Compass sind es 42 bis 46.

Der Verbrenner treibt vorne an, der Elektriker hinten, ergibt zusammen E-Allrad, er ist auch bei leerer Batterie gewährleistet, steht ja Jeep drauf. Früh 2021 folgt dann schon der Plug-in-Wrangler, anders als bei Renegade und Compass sitzt da der E-Motor in der Automatikgetriebeglocke, sodass die bisherige überragende Geländekompetenz auf alle Fälle gewährleistet bleibt.

Drei Generationen Fiat 500.
Foto: FCA Austria/ Colin Cyruz

Generell, so Wildeis – und noch ganz ohne Hinblick auf die Partnerschaft mit dem französischen PSA-Konzern –, investiere FCA massiv in alle Konzernmarken. Unter anderem gebe es bis 2022 von jedem Jeep eine elektrifizierte Variante, und es sei ein Fullsize-Topmodell in Aussicht, die Studie Grand Wagoneer bereite schon einmal darauf vor.

Wir schließen die Betrachtungen zur Grafenegg-Leistungsschau, wie wir sie begonnen haben: batterieelektrisch. Denn der Ducato, Klassiker unter den leichten Nutzfahrzeugen, bekommt rechtzeitig zum nächstjährigen 40. Geburtstag solchen ökologisch korrekten Zuwachs. Den heuer gegen Jahreswechsel und in allen Aufbauformen – Kasten-, Pritschenwagen und Personentransporter – startenden E-Ducato wird es mit Batteriegrößen von 47 bis 79 kWh und bis zu 90 kW (122 PS) Leistung geben, woraus sich Reichweiten von 220 bis 360 km ergeben. Geladen wird mit 7, 11, 22 (Wechselstrom) und 50 kW (Gleichstrom). Ethik trifft werktätig. (Andreas Stockinger, 14.10.2020)