Louis Vuitton
Wer produziert das längste und wahrscheinlich aufwendigste Video der Pariser Männermodewoche? Eindeutig Virgil Abloh für Louis Vuitton. "Amen Break" dauert epische 17 Minuten, der Kreativchef mixt in seiner siebten, 78 Looks starken Kollektion für das französische Modehaus Rave-Kultur mit Kampfsport, Business-Mode mit Streetwear-Elementen und schlingt Gürtel um die Taillen der Männermodels.
Louis Vuitton
Dior
Bei Fendi hatte Kim Jones im Jänner seine erste Damenkollektion gezeigt, bei Dior führte der Brite vor, warum LVMH ihn zur neuen Wunderwaffe des Luxuskonzerns erklärt hat: Jones gilt als Meister der Kooperationen (2017 hatte er sich für Louis Vuitton mit der Marke Supreme zusammengetan), für Dior kooperierte er nun mit dem Rapper und Geschäftsmann Travis Scott (41,1 Millionen Follower auf Instagram!). Das surreale Setting aus Kakteen (ein Verweis auf Scotts Plattenlabel Cactus Jack), Rosen, Wüstenelementen: Instagram-tauglich. Die Mode? Elegante Streetwear. Gäste? Gab's auch: Dior wagte sich wie Hermès wieder an den Laufsteg.
Burberry
Mit den brisanten News wartete das Modehaus Burberry das Ende der Paris Fashion Week ab: Marco Gobbetti wird den britischen Luxusgüter-Anbieter Ende des Jahres verlassen und zum italienischen Unternehmen Ferragamo wechseln – diese Meldung ließ die Aktien der Briten um sechs Prozent einbrechen. Dabei hatte sich Burberry-Designer Riccardo Tisci doch alle Mühe gegeben, modisch die Muskeln spielen zu lassen. Er verpasste den Models unzählige Piercings und trennte den Trenchcoats und Bomberjacken die Ärmel ab. Bis die Frühjahrskollektion in den Verkauf kommt, sollte die Nachfolge von Gobbetti allerdings längst geklärt sein.
Courrèges
Der Belgier Nicolas Di Felice, der bei Courrèges im vergangenen Jahr als Nachfolger von Yolanda Zobel verkündet wurde, zeigte seine erste Männerkollektion – die Herrenlinie des Hauses war Mitte der 1980er-Jahre eingestellt worden. Der erste Eindruck: vielversprechend. Di Felice übertrug den Courrèges-Look mit Vinyl-Hosen, langen Ledermänteln, knappen Minis und Jäckchen ins Heute – dass der Neue bei Nicolas Ghesquière gelernt hat, sah man. Auch die Konkurrenz schien begeistert: Marc Jacobs posierte auf Instagram bereits in einer Jacke von Courrèges, Kommentar dazu: "Definitely having a moment."
Hermès
41 Looks, das war's: Designerin Véronique Nichanian fokussierte sich auf das Wesentliche, auf knielange Shorts, Cardigans mit Farbverlauf, locker fallende Parkas, hochgekrempelte Bundfaltenhosen, die mit Schnüren auf den Hüften gehalten werden.
Dries Van Noten
Der belgische Designer Dries Van Noten verbeugte sich mit der Kollektion "Greetings from Antwerp" vor der Stadt, in der er arbeitet: Er ließ seine Frühjahrskollektion, bestehend aus losen Silhouetten, vor den Kulissen Antwerpens fotografieren. Für die Prints wurden Handyfotos mit Motiven von Peter Paul Rubens verarbeitet.
Jil Sander
Lucie und Luke Meier hielten für Jil Sander am Videoformat fest, gedreht wurde in einem Mailänder Hotel. Die Kollektion: dezent interpretierte Streetwear, leichte Siebzigerjahre-Vibes, hier und da haarige Accessoires. Während andere derzeit Mode mit drei Ausrufezeichen machen, vertrauen die Meiers einfach auf das Selbstbewusstsein ihrer Kundschaft.
Balenciaga
Auf den ersten Blick sah alles ganz normal aus: Models, die durch einen White Cube laufen, ein Publikum, das das Geschehen mit Smartphones in der Hand beobachtet. Auch die Mode typisch Balenciaga, typisch Demna Gvasalia: breite Blazer und Trenchcoats, weite Jeans und hier und da einige "Plastiksackerln". Auf den zweiten Blick wurde klar: Balenciaga-Designer Demna Gvasalia schickte 44 Klone seiner Muse, der amerikanischen Künstlerin Eliza Douglas, über den digitalen Laufsteg – auch das Publikum war rein virtuell. Ebenfalls im Bild: die Handtaschen, die in Zusammenarbeit mit Gucci entstanden sind. Die Kooperation der Kering-Marken war anlässlich des 100. Geburtstags des italienischen Modehauses vorgestellt worden. (red, 28.6.2021)