Kämpfer der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) kommen in Mekelle an.

Foto: Yasuyoshi Chiba / AFP

Genf – Nach der Rückeroberung der äthiopischen Bürgerkriegsregion Tigray durch die Rebellen hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nation (WFP) seine Hilfslieferung an die hungernde Bevölkerung wieder aufgenommen. Allerdings werde an einigen Brennpunkten weiter gekämpft und man habe noch keinen Zugang zu allen Gebieten, sagte WFP-Notfallkoordinator Tommy Thompson am Freitag über Satellitentelefon aus der Regionalhauptstadt Mekelle.

Er hoffe, dass bald auch Hilfe in die besonders schwer von Hungersnot betroffenen Gebiete geliefert werden könne. In diesem Zusammenhang sei er auch vorsichtig optimistisch, dass in den nächsten Tagen eine Luftbrücke aufgebaut werden könne, um die Hilfen zu forcieren. "Tatsache ist, dass Menschen gestorben sind, Menschen sterben und noch mehr Menschen sterben werden, wenn wir nicht die Möglichkeit haben, dies zu verhindern und Hilfe zu leisten", sagte er.

Tausende Tote durch Bürgerkrieg

Kämpfer der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) hatten Mekelle Anfang der Woche nach Monaten zurückerobert. Die TPLF hatte die Politik in Äthiopien jahrzehntelang von Tigray aus bestimmt, war im November aber von den Truppen der äthiopischen Zentralregierung von der Macht in der Region im Norden des ostafrikanischen Landes verdrängt worden. Die Regierung wirft ihr vor, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. In dem ethnischen Konflikt sind Schätzungen zufolge tausende Menschen getötet worden, Zehntausende flohen, vor allem in den benachbarten Sudan. (APA, 2.7.2021)