Der Österreichische Verein für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) unter der Leitung von TU-Fahrzeugtechnik-Professor Bernhard Geringer veranstaltet regelmäßig Vorträge zu automotiven Themen, jetzt immer öfter auch in Zusammenhang mit den Umweltauswirkungen des Automobils. Kürzlich wurden dabei die Ziele von GreenNCAP präsentiert.

GreenNCAP ist die umwelttechnische Interpretation des sicherheitstechnischen EuroNCAP mit seinen vielbeachteten Crashtest-Sternen. GreenNCAP ist ähnlich wie EuroNCAP organisiert, finanziert sich durch eher bunt zusammengewürfelte Mitglieder aus dem Konsumentenschutzbereich, Autofahrerklubs und staatlichen Stellen. So bekommen Autos auch Umweltsterne.

Wissenschaftliches Fundament

Allerdings bietet deren Zustandekommen noch viel Angriffsfläche für berechtigte Kritik und noch mehr für rückwärtsgewandte Querulanten. Bisher haben nämlich alle E-Autos quasi automatisch mit fünf Sternen abgeschnitten, weil sie unmittelbar keine Abgase emittieren und der Schadstoff- und CO₂-Ausstoß bei der Batterieproduktion nicht eingerechnet wird. An dieser Stelle könnte man sagen: Das Ranking ist irreführend, sofort abschaffen.

Aber es geht auch um etwas anderes: Es ist wichtig, Prüfszenarien auf wissenschaftlichem Fundament zu entwickeln. Es gibt weltweit noch keine verlässlichen und schon gar keine einheitlichen Regeln, wie Lebenszyklusanalysen erstellt werden sollen. Sie sind aber die Voraussetzung, sie werden auch kommen und damit auch Green NCAP verlässliche Ergebnisse ermöglichen. (Rudolf Skarics, 27.10.2021)