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Foto: Reuters / Mike Blake

Als Tesla-CEO Elon Musk am Montag seinen Einstieg bei Twitter verkündete, reagierte nicht nur der Aktienkurs euphorisch. Auch auf dem Kurznachrichtendienst versammelten sich Fans des weltweit reichsten Menschen, um ihre Hoffnungen und Wünsche zu formulieren. Ausschließlich positiv fielen die Reaktionen allerdings nicht aus. Genaus häufig finden sich spöttische Beiträge, die darauf anspielen, dass Musk mutmaßlich nicht am Türsteher des Berliner Szeneclubs Berghain vorbeikam – und aus Frust 9,2 Prozent der Twitter-Aktien gekauft hat.

Der Multimilliardär ist damit größter Aktionär der Social-Media-Plattform, die er ausgiebig zur Kommunikation seiner Meinungen, für Neuigkeiten zu Produkten seiner Firmen und für Spaßpostings nutzt. Kurz nach der Ankündigung seines Aktienkaufs schrieb Musk: "Oh hi lol", ein kurzer Beitrag, der mittlerweile fast 700.000 Likes und mehr als 45.000 Retweets ansammeln konnte.

Bearbeiten von Postings?

In der Nacht auf Dienstag startete er zudem eine Umfrage, ob Nutzerinnen und Nutzer einen Edit-Button für Postings wollen. User fragen schon länger nach diesem Feature, da es derzeit sogar unmöglich ist, einen Tippfehler auszubessern. Kritikerinnen merken hingegen an, dass es problematisch wäre, das Ausgangsposting zu verändern, weil es die Kommentare aus dem Kontext reißen würde.

Positive Reaktionen gab es vor allem von konservativen Medienschaffenden und Politikerinnen in den USA. So schrieb der libertäre Podcaster Dave Rubin, dass Musk "die irrsinnigen Methoden" aufdecken könne, "mit denen der Algorithmus und die aktivistischen Mitarbeiter" Nutzerinnen manipulieren würden. Die republikanische Politikerin Lauren Boebert hofft ebenso, dass die angebliche "politische Zensur" nun aufgehoben werde – und Ex-Präsident Donald Trump zurück auf die Plattform kommen könnte.

Hoffnung der Konservativen

Konservative kritisieren Twitter schon länger, insbesondere seit dem Deplatforming von Trump. Das soziale Netzwerk hat den Account des ehemaligen Präsidenten nach dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol dauerhaft gesperrt.

Nicht zuletzt meldete sich die Kryptobubble zu Wort, die Musk in der Vergangenheit schon öfters angestachelt hat. Einzelne Beiträge ließen den Kurs von Spaßwährungen wie Dogecoin in die Höhe schießen. Ein Nutzer bittet den neuen Aktionär deshalb um ein eigenes Dogecoin-Emoji für Twitter.

(red, 5.4.2022)