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Jeff Bezos konkurriert mit Elon Musk unter anderem im Bereich der kommerziellen Raumfahrt.

Foto: AP/Tony Gutierrez

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat in einem Beitrag auf Twitter gefragt, ob Elon Musks 44 Milliarden Dollar schwere Twitter-Übernahme China "ein bisschen Einfluss auf den Marktplatz" gebe. Twitter ist in China blockiert – Musk, der reichste Mensch der Welt, hat dort wiederum wichtige Geschäftsinteressen. Unter anderem ist China nach den USA der zweitgrößte Markt für Teslas E-Autos.

Der Tesla-CEO, der sich selbst als Verfechter der freien Meinungsäußerung bezeichnet und Kritik an Twitters Politik der Inhaltsmoderation geübt hat, gab am Montag die Übernahme des Kurznachrichtendienstes bekannt. Politische Aktivisten erwarten, dass Musk als neuer Twitter-Eigentümer weniger moderieren lässt und auch einst von der Plattform verbannte Personen wieder zurückholen könnte – darunter den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Trump selbst sagt derzeit wiederum, dass er ohnehin nicht zu Twitter zurückkehren wolle: Er möchte sich lieber auf sein eigenes Social Network, "Truth Social", konzentrieren.

Tesla als Druckmittel gegen Twitter?

Die Frage, ob sich der Deal nun auf Chinas Twitter-Policy auswirke, beantwortete Bezos sich schließlich selbst: "Meine eigene Antwort auf diese Frage ist: Wahrscheinlich nein. Wahrscheinlicher ist, dass es für Tesla in China komplizierter wird, als dass Twitter zensiert wird", twitterte er später. Musk selbst schrieb am Montag in einem Tweet: "Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben, denn das ist es, was Redefreiheit bedeutet."

Das chinesische Außenministerium erklärte am Dienstag, es gebe keine Grundlage für Spekulationen, dass Peking versuchen könnte, auf Tesla einzuwirken, um Inhalte auf Twitter zu beeinflussen. Seitens Tesla und Twitter wurden entsprechende Anfragen zu diesem Thema nicht kommentiert.

Jeff Bezos ist nach Elon Musk der zweitreichste Mensch der Welt. Die beiden Unternehmer konkurrieren mit ihren Unternehmen Space X und Blue Origin unter anderem im Bereich der kommerziellen Raumfahrt. (Reuters/red, 26.4.2022)