Österreichische Kunden von N26 können via Bank-App nun auch Kryptoeinheiten handeln.

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Wien – Die Onlinebank N26 macht ihren Kunden in Österreich den Handel mit Kryptowährungen zugänglich. Damit können Bitcoin und Co direkt in der N26-App ge- und verkauft werden. Österreich ist dabei der erste Markt, an dem dieses Feature ausgerollt wird. Als Kooperationspartner wurde die Kryptoplattform Bitpanda ins Boot geholt.

Knapp 200 Kryptowährungen wird es zur Auswahl geben. "Wir reagieren damit auf eine starke Nachfrage unserer Kunden", sagt N26-CEO Valentin Stalf. Rund 40 Prozent der Kunden hätten Interesse an Investitionen in Kryptowährungen gezeigt oder seien bereits aktiv in dem Sektor. Vor allem die Zielgruppe der 18- bis 35-Jährigen denke derzeit viel über Investments nach. "Kunden haben zuletzt viel Geld gespart", sagt Stalf. Damit dieses auch über N26 veranlagt werden kann, will die Bank schrittweise in die Welt der Veranlagung einsteigen und ihren Kunden Möglichkeiten anbieten.

Dynamische Assetklasse

Dass im Veranlagungsbereich ausgerechnet mit Kryptowährungen gestartet wird, überrascht – ist das doch ein recht volatiler Markt. Nicht selten passiert es, dass eine Einheit rasant nach unten korrigiert. "Kryptowährungen haben sich als Assetklasse etabliert. Man muss wie bei anderen Anlagekategorien auch hier langfristig denken und diversifizieren", erklärt Bitpanda-Chef Eric Demuth. In Österreich haben laut Demuth sogar schon mehr Menschen ein Bitpanda-Konto als jene, die Aktien besitzen.

"Auch wenn Kryptowährungen im vergangenen Jahr an Wert verloren haben, bleiben sie eine gefragte und attraktive Anlageklasse und ein wachsender Teil des Finanzsystems", sagt Stalf. Für die neue Generation von Investierenden, die nach Möglichkeiten der Veranlagung suche, seien Kryptoassets oft ein Einstieg in die Investmentwelt.

So einfach wie möglich

Wer via N26 Bitcoin, Ethereum und Co in sein Portfolio legt, ist immer aktiv investiert – also direkt beteiligt. Der Handel wird nicht über synthetische Produkte – etwa Derivate – abgebildet. "Unser Ansatz war, die Welt der Kryptoeinheiten so einfach wie möglich zugänglich zu machen", ergänzt Stalf. Dadurch, dass die N26-Kunden ihre Identität der Bank bei der Kontoöffnung schon offengelegt haben, braucht es für die Veranlagung keine neue Hürde – diese wäre aber nötig, wenn Kunden für den Kauf von Investmentprodukten zu anderen Anbietern wechseln würden. Die etablierte Plattform Bitpanda als Kooperationspartner ermöglicht laut dem N26-Chef auch einen Preisvorteil bei der Gebührenstruktur.

Dass Kunden via Banking-App knapp 200 Coins handeln können, sei zudem eine der größten Auswahlen, die in Banking-Apps weltweit gehandelt werden können. Bitpanda wickelt im Hintergrund die Durchführung des Handels ab und übernimmt die Verwahrung der Coins.

In den kommenden Monaten soll das Kryptofeature auch in anderen Märkten gestartet werden. Nach und nach sollen andere Investmentmöglichkeiten in die Bank-App integriert werden. (Bettina Pfluger, 20.10.2022)