Handy am Tisch - der besser Kommunikationspartner?
Foto: https://www.istockphoto.com/de/portfolio/CarlosBarquero

Das Handy vibriert oder leuchtet, eine Nachricht ist eingetrudelt; oder vielleicht wurde ein Bild gelikt oder ein Meme weitergeleitet. Möglicherweise ist es auch nur die Erinnerung einer App, dass Sie doch wieder einmal schauen könnten, was Ihr digitales Umfeld heute so gepostet hat?

Ertappen Sie sich manchmal dabei, wie Sie plötzlich in einer App von einem Bild zum nächsten swipen, ohne zu wissen, seit wann und warum Sie dieser Tätigkeit nachgehen? Oder vielleicht konnten Sie so eine ähnliche Situation bei anderen Personen beobachten, wie "Landschaftsplaner" zu der Frage, ob Alarmismus angebracht ist, im Posting schreibt:

"Alarmismus vielleicht nicht unbedingt, Vorsicht aber schon.

Und nicht nur bei Kindern. ich seh das z.B. an meiner besten Freundin – mitten im Gespräch das Handy in die Hand nehmen und für ein paar Sekunden Instagram öffnen und schauen. Ohne jeden Sinn, das ist pures Suchtverhalten. Ich nehm ihr dann einfach das Handy aus der Hand und gebs ihr erst später wieder (geht, weil unser Verhältnis halt so ist), sie lacht und checkt warum. Weiß ja eh selbst, dass es total unhöflich ist. Aber beim nächsten Treffen ist es exakt das selbe"

Um das gewohnte Nutzungsverhalten zu verändern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Mittels Bildschirmzeitsperre wird man vielleicht aufmerksamer im Umgang und kann klarer Grenzen setzen. Der nächste Schritt ist, Apps zu deinstallieren, doch auch dann lassen sich per Browser die Inhalte noch immer aufrufen. Selbst wenn das Handy weniger genutzt wird, muss dies noch keine Veränderung bedeuten, wie "El Hotzo" humorvoll schreibt:

Nutzen all diese Maßnahmen nichts, bleibt nur noch, den jeweiligen Account zu löschen. Aber auch dieser Schritt scheint leichter gesagt als getan: Bei den gängigen Plattformen wie etwa Facebook ist ein solches Löschen in einem genauen Prozedere eingebettet, bei dem es meist 30 Tage lang die Möglichkeit gibt, den Account zu "reaktivieren". Entscheidet man sich dazu, ist die Reaktivierung eine Sache von wenigen Klicks.

Digital Detox bedeutet jedenfalls, viel Routine hinter sich zu lassen. Nicht immer fällt das leicht, hat man doch schnell das Gefühl, etwas zu verpassen. Daher sollte man abwägen, in welcher Intensität man dieses digitale Abschotten betreibt. Manchmal genügt es, das Handy oder den Laptop zu bestimmten Zeiten bewusst auszuschalten. Wenn man Gewohnheiten ablegt, erhält man oft einen klareren Blick auf diese – und so kann es sein, dass man sich nicht nur bewusst gegen eine "Rückkehr" entscheidet, sondern sogar mit Reue auf das eigene Verhalten zurückblickt, wie in diesem Posting von "Sommerferien":

"Alles gelöscht

Facebook und Instagram gibt's seit 2019 nicht mehr. Es ist eine Wohltat. Schade um die vielen vergeudeten Stunden, wo ich mir das, vorgetäuschte, bessere Leben der anderen angeschaut habe."

Wie ist das bei Ihnen?

Haben Sie schon einmal ein Social-Media-Detox vollzogen? Und falls ja, inwiefern würden Sie dieses als erfolgreich oder gescheitert bezeichnen? Welche Methoden nutzen Sie, um nachhaltig ein gesundes Verhältnis zu Apps und Co zu behalten? Posten Sie im Forum! (Tizian Rupp, 10.11.2022)