Mit dem Twitter-Deal hat Elon Musk die Community aufgescheucht.

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Jetzt ist es ist wirklich passiert: Nach langem Hin und Her hat Tesla-CEO Elon Musk tatsächlich den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen. Der Deal sorgt im Netz für kontroverse Diskussionen.

Bei rechten Accounts brach ein wahrer Freudensturm aus: Die Entlassung führender Twitter-Manager, allen voran Vijaya Gadde, die für den Kampf gegen Hassrede und Desinformation zuständig war, werteten viele als Comeback der "Meinungsfreiheit", hier etwa die republikanische Abgeordnete und QAnon-Anhängerin Marjorie Taylor Greene.

Auch auf eine Rückkehr von Ex-US-Präsident Donald Trump, dessen Twitter-Account seit Jänner 2021 gesperrt ist, hofften viele. Die nun gefeuerte Gadde hatte dessen Sperre ursprünglich verantwortet. Unter anderem macht dieses gefälschte Statement von Trump, worin er Musk zu seinem Kauf gratuliert, die Runde:

Bisher ist Trumps Account zwar noch gesperrt, Musk hat aber schon im Frühjahr gesagt, dass er die Sperre aufheben lassen würde, sollte der Twitter-Deal durchgehen.

Zur rechten Freude gesellt sich auch viel Häme:

Auf der anderen Seite überwiegen negative Gefühle:

Viele User machen sich nun Sorgen über die Zukunft von Twitter und kündigen an, sich nach Alternativen umzusehen – wie Mastodon. Allerdings werden dazu auch Gegenstimmen laut: Man dürfe Twitter nicht den Rechten überlassen, schreiben manche Mitglieder der Community.

Denn: Neu ist das Konzept "Milliardär kontrolliert soziales Netzwerk" freilich nicht.

Der EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton äußerte sich ebenfalls zu dem Deal: In Europa müsse der "Vogel" sich immer noch an die Regeln halten – etwa an den Digital Services Act.

Auch Jan Böhmermann glaubt daran, dass Elon Musk der Twitter-Deal noch auf den Kopf fallen könnte – und zieht gar einen Vergleich zum Ukraine-Krieg.

Auch an humoristischen Beiträgen mangelt es natürlich nicht. "The_ChieChie" macht sich etwa lustig über Elon Musks "The bird is freed"-Tweet: Trump-Fans und Aluhutträger würden sich sogleich über den "befreiten Vogel" hermachen.

Der Hacker Avraham Eisenberg sorgt mit einem Tweet für Lacher, der an diverse Facebook-Statusmeldungen nach Änderungen an den Nutzungsbedingungen erinnert. Rechtlich abgesichert dürften derartige "Widersprüche" nicht sein. (red, 28.10.2022)