Auch wenn alle Stadien bei der WM in Katar so nah wie noch nie beieinanderstehen: Schritte und Stiegen kann man sich trotzdem nicht ersparen.

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Eine WM ist kein Sprint, eine WM ist ein Marathon. Nein, nicht für die Kicker mit ihren Heerscharen an Masseuren und Physios, sondern für uns Medienmenschen. Von wegen "WM der kurzen Wege"! Das Diensthandy hat einen Schrittzähler, zweimal überschritt er die 28.000er-Marke. Nun weiß der Kolumnist sehr gut, wie gesund ausreichend Fußmeter pro Tag sind, auch die 26. Folge des STANDARD-Podcasts "Besser leben" zeugt davon. Aber der gemeine Sportredakteur ist eher Passiv- als Aktivsportler, den dauerlaufenden Kollegen Hackl mal ausgenommen.

Also wird geschwitzt. Feuertaufe war der erste Marsch zum Akkreditierungszentrum, freilich ohne einen Funken Sonnenschutz. Für uns Zeitungsfritzen mit Laptop im Rucksack ist das ja noch erträglich, die Fotokollegenschaft konnte man nur bemitleiden. Die ist in ihrer Packeselei generell bewundernswert, da tragen zierliche Frauen Stative und Kameras im Raketenwerferformat spazieren.

Zugegeben, manchmal ist man auch selber schuld. Nicht jeder Weg, den der Kolumnistenkopf zur genialen Abkürzung hochjazzt, ist eine gute Idee – man weiß in Doha nie, wo plötzlich Absperrgitter auftauchen. Die sind generell das i-Tüpferl auf dem Dauerlauf: Für etwaige Warteschlangen sind vor der Metro Gitterlabyrinthe aufgebaut, die meisten darf man auch im Nullbetrieb durchlaufen. (Martin Schauhuber aus Doha, 5.12.2022)

Absperrgitter vor einer U-Bahn-Station in Doha.
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