Geht es nach Ronaldo, soll erstmals ein ausländischer Trainer die Selecao führen.

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Für Brasiliens Fußball-Idol Ronaldo ist das Kapitel Selecao für den zum dritten Mal bei einer WM vorzeitig gescheiterten Superstar Neymar nicht beendet. "Neymar wird mit der gleichen Lust wie immer zurückkommen", betonte der zweimalige Weltmeister, sagte aber auch: "Er braucht dann psychologischen Beistand, weil es einen enormen Druck auf jeden gibt, der spielt."

In seinem Live-Programm "Ronaldo TV" auf dem Streamingdienst Twitch sprach sich der dreimalige Weltfußballer auch für einen ausländischen Trainer als Nachfolger des scheidenden Tite aus. Das sei kein Tabubruch.

"Es liegen große internationale Namen auf dem Tisch und brasilianische Optionen sehe ich nicht viele", bemerkte Ronaldo und zählte dann Carlo Ancelotti und Jose Mourinho als "tolle Namen" auf.

Der 46-Jährige war zu Jahresbeginn als Mehrheitseigner bei EC Cruzeiro eingestiegen, hatte den Uruguayer Paulo Pezzolano ("große Fußballschule") als Trainer engagiert, mit dem die Brasilianer nach drei Jahren Zweitklassigkeit gleich in der ersten Saison aufstiegen.

Wie er bei Cruzeiro, müsse der Verband vor der Wahl des Trainers festlegen, welchen Fußball die Selecao spielen solle. "Ich unterstütze einen ausländischen Namen", sinnierte Ronaldo.

Topkandidat

Carlo Ancelotti ist einem Medienbericht zufolge der Top-Kandidat auf den Teamchef-Posten. Wie das Internetportal "UOL Esporte" am Montag mit Bezug auf Verbandsquellen berichtet, ist der Coach von Real Madrid bereits im Oktober erstmals kontaktiert worden. Demnach habe er sich offen für konkrete Verhandlungen gezeigt, sobald das Amt frei würde. Tite hatte nach dem Viertelfinal-Aus der "Seleção" bei der WM in Katar seinen Abgang erklärt.

Ancelotti hat in Madrid noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Zudem hatte der 63-Jährige im Spätsommer gesagt, dass er nach der Zeit in Madrid seine Karriere beenden werde. Laut "UOL Esporte" könne er sich nun aber vorstellen, ab Sommer 2023 Brasiliens Team zu übernehmen.

Pelés Gesundheitszustand verbessert sich

Der Gesundheitszustand der brasilianischen Fußball-Legende Pelé hat sich indes verbessert. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten medizinischen Bericht des Albert-Einstein-Krankenhauses in Sao Paulo hervor. Laut den behandelnden Ärzten gibt es aber weiterhin keine Prognose darüber, wann der 82-Jährige nach Hause entlassen werden kann. Pelé, der seit längerem gegen Dickdarmkrebs kämpft, war Ende November erneut in stationäre Behandlung gekommen.

Der dreifache Weltmeister wurde zudem zuletzt auch wegen einer Atemwegsinfektion behandelt. "Der Patient zeigt weiterhin eine Verbesserung des klinischen Zustands, insbesondere der Atemwegsinfektion. Er bleibt in einem normalen Zimmer, ist bei Bewusstsein und hat stabile Werte", hieß es im Bericht des Spitals. (sid, red, APA, 12.12.2022)