Schattendorf im Bezirk Mattersburg zählt rund 2.400 Einwohnerinnen und Einwohner.

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Schattendorf – Ein 42-jähriger Burgenländer, der vor Weihnachten infolge einer Rauferei gestorben ist, ist am Freitag in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) beerdigt worden. Trauer und Anteilnahme waren groß. Auch vor der vollbesetzten Kirche fanden sich viele Wegbegleiter ein, um die Trauerfeier im Gedenken an den Vater zweier Töchter mitzuverfolgen, der bei einer Auseinandersetzung vor einem Lokal im Ort so schwer verletzt worden war, dass er einige Tage darauf im Spital starb.

Aufgrund des großen Andrangs war die Polizei bei der Trauerfeier anwesend. Unter den Gästen befanden sich auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) sowie zahlreiche Kollegen und Freunde aus der Tochtergesellschaft des Landes, bei der der Verstorbene beschäftigt war. Wegbegleiter zeigten sich in ihren Trauerreden "völlig fassungslos" und "von dem tragischen Ereignis schwer getroffen". Der 42-Jährige hinterlasse eine große Lücke. Er wurde nach der Trauerfeier im engsten Kreis beigesetzt.

Zwei Verdächtige in Untersuchungshaft

Der Familienvater dürfte bei der Auseinandersetzung vor einem Lokal einen Schlag gegen den Kopf erlitten haben, was genau vorgefallen ist, bleibt aber unklar. Zwei Jugendliche befinden sich in Untersuchungshaft, ein im Bezirk Neunkirchen wohnender 18-jähriger Syrer und ein 16-Jähriger aus dem Bezirk Mattersburg. Gegen sie wird wegen absichtlich schwerer Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

In ersten Stellungnahmen hatte Bürgermeister Thomas Hoffmann (SPÖ) einen direkten Bezug der Tat zur syrischen Herkunft des einen Verdächtigen hergestellt: "Es mag ein Zufall sein, aber es stellt sich die Gesamtfrage, ob jeder die gleiche Hemmschwelle hat oder ob es nicht hinsichtlich der Herkunft Unterschiede gibt. Ich lege nicht für jeden Österreicher die Hand ins Feuer, aber bei jemandem aus unserem Dorf ist so eine Brutalität denkunmöglich." Tage später meinte er dem STANDARD gegenüber: "Ich halte es mit dem Sinowatz, der sinngemäß gesagt hat, alles ist komplizierter als es scheint. Es scheint nicht einmal klar, wer von den beiden Verdächtigen wie zugeschlagen hat. Geschweige denn warum." (APA, red, 30.12.2022)