Wir bedauern! "Vermurkst" ist die Fehlerkolumne des STANDARD, in der wir unsere publizistischen Missgeschicke anzeigen.

Doris Priesching und Sebastian Fellner

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Wer am 30. Dezember die Seite 18 der digitalen Ausgabe aufschlug und den darauf platzierten Text über Silvesterknallerei anklickte, bekam den Nachruf der verstorbenen brasilianischen Fußballlegende Pelé zu lesen.

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Haben Sie Weihnachten gut überstanden? Stille Nacht, Lichterbaum, strahlende Kinderaugen, trautes Heim, Familienglück? Dann haben Sie vielleicht unsere Tipps gelesen, wie ein solches frohes Fest magisch gut gelingen kann, vorausgesetzt der Leidensdruck ist entsprechend hoch: "Früher haben alle einfach ihre Geschenke aufgerissen, was ich wahnsinnig schade fand, da die ganze Beschwerung quasi in wenigen Minuten vorbei ist." Keine Frage, hier bestand Handlungsbedarf. Treffsicherer kann man nicht formulieren.

Im Zusammenhang mit Weihnachten gelang uns das anderswo weniger. Nachweislich dreimal schrieben wir "an Weihnachten", wo wir "zu Weihnachten" meinten. Ein kleiner, feiner Unterschied, der Österreich sprachlich vom Nachbar Deutschland trennt und auf den wir davor innerredaktionell wochenlang hingewiesen wurden. Sagen Sie nicht, es hat nichts gebracht: Wir haben immerhin kein einziges Mal "an Silvester" geschrieben.

Pelé und die Silvesterknallerei

Kurz vor Jahreswechsel hatten wir eine Überraschung parat. Wer am 30. Dezember die Seite 18 der digitalen Ausgabe aufschlug und den darauf platzierten Text über Silvesterknallerei anklickte, bekam den Nachruf der verstorbenen brasilianischen Fußballlegende Pelé zu lesen. Hintergrund: Das Ressort der Seite hatte sich geändert. Dies bedarf eines manuellen, technischen Eingriffs. Die Info dazu kam zu spät.

"Der musikalische Neujahrsempfang der Wiener Philharmoniker bezieht seinen Charme auch aus seiner scheinbaren Unveränderbarkeit", schrieben wir. Daran ist jedes Wort wahr und zu unterstreichen. "Beim Neujahrskonzert im Musikverein präsentierten die Philharmonikern 14 Raritäten energisch präsentiert", war allerdings einiges durcheinander,

Ausgewogene Verhältnisse bei "Burgenland heute"

Die Weltkunstschau in Kassel zählt zweifellos zu den meistbesprochenen Kunstevents des vergangenen Jahres 2022. Der Skandal bestand jedoch weniger in Antisemitismusvorwürfen, wie von uns behauptet, sondern in dort ausgestelltem Antisemitismus.

Ein Porträt des "Spiegel" über den ehemaligen deutschen Wirtschaftsminister Peter Altmaier sorgte für eine Debatte über journalistische Qualität. Empathielos, unwürdig, diffamierend lasen die einen, ein sehr besonderes Porträt sahen die anderen. Wir berichteten. "Ich bin ja der Gegenstand der Diskussion, und ich denke, der Respekt vor der Pressefreiheit gebietet es auch, da nicht dazwischenzufunken", sagte jedoch nicht der Autor des Porträts, Miguel Helm, wie von uns zunächst geschrieben, sondern der Ex-Politiker selbst.

Abschließend die beliebte Kategorie "Namensverwirrung, wieder und immer wieder": Der Generalsekretär der ÖVP heißt Christian und nicht Kurt Stocker. Die Bürgermeisterin der burgenländischen Gemeinde Oslip ist Margit Wennesz-Ehrlich für die ÖVP. Das Verhältnis in der Gesprächsrunde von "Burgenland heute" beim Jahresrückblick der Bundesländer im ORF war mit der Mattersburger Amtskollegin Claudia Schlager von der SPÖ somit ausgewogen. Die eindrucksvolle Bebilderung einer Reportage über den nicht minder beeindruckenden Alltag von Rauchfangkehrern haben wir irrtümlich Christian Fischer zugeordnet. Die Fotos hat Regine Hendrich gemacht. (Doris Priesching, 3.1.2022)