Eine Koordinationsgruppe der Redaktionsversammlung der "Wiener Zeitung" klinkt sich in die Bemühungen um den Erhalt der Printausgabe ein.

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Wien – Die Redaktion der "Wiener Zeitung" schaltet sich mit einer Arbeitsgemeinschaft in die Bemühungen um das Weiterbestehen der Printausgabe ein: Die Redaktionsversammlung habe "nunmehr einstimmig eine Koordinationsgruppe 'Rettet die Wiener Zeitung' eingesetzt", heißt es in einem Brief, der sich an die Regierung richtet. Aufgabe der Koordinationsgruppe sei es nun, "alle Ideen und Vorschläge für eine Weiterführung der gedruckten Tageszeitung zu sondieren und zu koordinieren".

Es gelte, diese "unvoreingenommen zu sammeln, zu dokumentieren und schließlich mithilfe von Expertinnen und Experten auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen und zu bewerten". Entgegen anderslautenden Aussagen gebe es diese Konzepte nämlich: "Deshalb will die bisher nie formell in irgendwelche Verhandlungen einbezogene Redaktion eine solche Prüfung und Beurteilung auch nicht jenen Ebenen überlassen, welche das Vorhandensein von Vorschlägen schubladisieren, schlechtmachen oder ihre Existenz einfach kontinuierlich bestreiten." Damit solle der Zerstörung der 320 Jahre alten Tageszeitung in ihrer herkömmlichen Form entgegengetreten werden.

Die Koordinationsgruppe wird laut einem einstimmigen Beschluss der Redakteursversammlung vom Redakteursausschuss und der Chefredaktion beschickt. Der Betriebsrat unterstütze mit beratender Stimme. Für die Umsetzung und operative Ebene wurde von der Versammlung der Leitende Redakteur für redaktionelle Sonderaufgaben, Paul Vécsei, als Koordinator bestimmt.

Keine Antwort

In dem Brief heißt es auch, tausende Unterstützerinnen und Unterstützer, darunter zahlreiche Prominente und Würdenträger, hätten sich in den vergangenen Monaten für einen Fortbestand der "Wiener Zeitung" in Printform eingesetzt. All diese Menschen habe "die Bundesregierung bisher nicht einmal mit der Höflichkeit einer Antwort auf die Petition versehen".

Die Regierung plant, die "Wiener Zeitung" künftig primär online erscheinen zu lassen. Außerdem soll die journalistische Aus- und Weiterbildung im Rahmen eines "Media Hub Austria" ausgebaut und eine Contentagentur bei der republikeigenen Wiener Zeitung GmbH eingerichtet werden. Die Pläne haben massive Kritik nach sich gezogen. (red, 24.2.2023)