In den Sommerferien in Helsinki hörte die damals 13-jährige Liina Heikkinen von einer großen Fuchsfamilie, die in den Vororten der Stadt auf der Insel Lehtisaari lebte. Liina und ihr Vater machten sich auf den Weg, um die beiden Erwachsenen und ihre sechs Jungtiere zu beobachten. Eines Abends brachte die Füchsin eine Gans zum Fuchsbau. Die Jungen begannen sich darum zu streiten. Der Gewinner verputzte seine Beute schließlich allein, während er seine Geschwister davon abhielt, mitzunaschen.

Foto: Liina Heikkinen/Wildlife Photographer of the Year

Das Gewinnerfoto des diesjährigen Wildlife Photographer of the Year Award stammt von Sergey Gorshkov, Russland. Es zeigt eine Tigerin in Sibirien, die eine alte Tanne umarmt, um sie zu markieren.

Foto: Sergey Gorshkov/Wildlife Photographer of the Year

Während eines Tauchurlaubs in Nord-Sulawesi, Indonesien, beobachtete Sam Sloss aus Italien eine Gruppe von Clownfischen, die mit hektischen Bewegungen um ihr Haus – eine Anemone – schwammen. Erst als er die Fotos herunterlud, sah er winzige Augen aus dem Mund dieses Exemplars gucken. Es war eine "zungenfressende Laus", ein parasitärer Isopod, der sich an der Zungenbasis festsetzt und Blut saugt. Wenn die Zunge verdorrt und abfällt, nimmt der Isopod deren Platz ein. Seine Anwesenheit kann seinen Wirt schwächen, aber der Clownfisch kann sich weiter ernähren.

Foto: Sam Sloss/Wildlife Photographer of the Year

Mogens Trolle, Dänemark, hat diesen Nasenaffen fotografiert, der zu meditieren scheint. Ort des Geschehens ist die Fütterungsstation der Labosc Bay Proboscis Monkey Sanctuary in Sabah, Borneo. Das Tier hatte sich dort als "wilder Besucher" mit Futter versorgt.

Foto: Mogens Trolle/Wildlife Photographer of the Year

Familienporträt: Eine Gruppe seltener Manuls, auch Pallaskatzen genannt, hat Shanyuan Li aus China fotografiert. Die kleine Katzenart kommt in Zentralasien vor und gilt als scheu sowie dämmerungs- und nachtaktiv. Der Chinese versuchte sein Glück immer wieder auf dem Qinghai-Tibet-Plateau im Nordwesten Chinas, bis ihm eines Tages diese Manul-Familie begegnete. Das Muttertier hatte soeben einen lauernden Tibetfuchs in der Nähe entdeckt und mahnt ihre Jungen, eilig in den schützenden Bau zurückzukehren.

Foto: Shanyuan Li/Wildlife Photographer of the Year

Die US-Amerikanerin Kirsten Luce hat diese Szene in einem russischen Zirkus fotografiert: Während in großen Teilen Europas der Einsatz von Wildtieren im Zirkus verboten oder stark eingeschränkt ist, müssen in diesem russischen Zirkus noch Eisbären zur Show antreten. Unter Einsatz von Maulkorb und Sicherheitsnetz sind die insgesamt vier weiblichen Tiere Teil einer Eiskunstnummer.

Foto: Kirsten Luce/Wildlife Photographer of the Year

Ein kurioses Bild ist Ripan Biswas, Indien, gelungen: Die Überreste einer Weberameise hängen am Bein eines Sandlaufkäfers. Sie hatte bis zuletzt versucht, sich zu verteidigen, verbiss sich im Bein des Feindes, wurde von diesem aber kurzerhand in der Mitte durchgebissen. Losgelassen hat sie aber nicht.

Foto: Ripan Biswas/Wildlife Photographer of the Year

Im Frühjahr leuchten auf den Wiesen in der Nähe von Andrés Luis Dominguez Blancos Haus in Ubrique in Andalusien, Spanien, Blumen wie diese Sulla-Wicken. Dort hat er dieses europäische Schwarzkehlchen bei der Insektenjagd fotografiert.

Foto: Andrés Luis Dominguez Blanco/Wildlife Photographer of the Year

Zwei bis drei Wochen lang tragen Haubentaucher ihre Jungen hauptsächlich auf dem Rücken. Dort, versteckt im Gefieder, werden sie auch gefüttert. Ein Moment, der meist schnell und unbemerkt vonstattengeht. Dem Spanier Jose Luis Ruiz Jiménez ist es gelungen, diesen mit seiner Kamera festzuhalten. Dafür hat er stundenlang bis zur Brust im Wasser der Lagune nahe der Gemeinde Brozas ausgeharrt.

Foto: Jose Luis Ruiz Jiménez/Wildlife Photographer of the Year

Songda Cai aus China begegnete bei seinem Tiefseetauchgang diesem jungen Diamantkalmar, der offenbar vom Licht angezogen wurde. Das Porträt ist vor der philippinischen Küste aufgenommen worden.

Foto: Songda Cai/Wildlife Photographer of the Year

Vier Stunden war Jaime Culebras durch den strömenden Regen in den Anden-Ausläufern gewandert, bis er diesen Glasfrosch an einem Bach im Manduriacu-Reservat entdeckte. Doch die Strapazen haben sich gelohnt: Noch nie war es einem Fotografen gelungen, einen Glasfrosch dieser gerade erst entdeckten Art beim Fressen festzuhalten.

Foto: Jaime Culebras/Wildlife Photographer of the Year

Eigentlich hatte Frank Deschandol seine Kamera samt Bewegungsmelder vor dem Nest einer Kuckuckswespe (rechts im Bild) platziert, um die rostrot-blaue Schönheit bei perfektem Licht einzufangen. Dass eine Sandweste die Szene genau im Moment des Auslösens ergänzte, war schlicht Zufall – und Glück. (red, 25.10.2020)

Infos und weitere Informationen zum Wettbewerb: Wildlife Photographer of the Year Award

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Foto: Frank Deschandol/Wildlife Photographer of the Year