Privatjet oder -yacht war gestern, die Zukunft gehört dem Privatzug. Davon ist Designer Thierry Gaugain überzeugt. Seit 30 Jahren beschäftigt sich der Franzose mit dem Entwerfen von Luxusspielzeugen für die Superreichen, darunter eben Yachten und Privatjets.

Nun also ein Luxuszug, der alle Stückerln spielen soll und auf den Namen "The G Train" hört. Ein Palast auf Schienen soll es sein, wie Gaugain sagt.

Foto: Thierry Gaugain

400 Meter lang, besteht der Zug aus 14 verglasten Wagons, die es ermöglichen, das Äußere je nach Vorliebe des Interessenten von undurchsichtig auf transparent umzustellen. Die Entwicklung des Projekts begann vor vier Jahren. Mit an Bord sind unter anderem der französische Glashersteller Saint-Gobain und der Schweizer Eisenbahnspezialist Stadler Rail. Angepasst werden könne der Zug an quasi alle Schienennetze der Welt, wie es heißt.

Foto: Thierry Gaugain

Das Vehikel soll nach Maß gefertigt werden und ganz den Wünschen der Besitzerin, des Besitzers entsprechen – vergleichbar einer Mega-Yacht. Als Bauzeit gibt Gaugain zwei Jahre an. Trotz seiner Größe, soll der "G Train" nur 18 Mitreisenden Platz bieten.

Der Zug teilt sich in zwei Bereiche: einen für die Unterbringung und zur Unterhaltung des Eigentümers, der andere für die Unterkünfte der Besatzung und der Gäste, darunter eine große VIP-Suite, drei VIP-Suiten und drei weitere Suiten sowie ein VIP-Salon. Fitnessraum, Spa und Co sind selbstverständlich auch dabei.

Für Veranstaltungen lassen sich die "Flügel" herunterklappen und damit "Terrassen" bilden, auf denen Partys, Bankette oder Konzerte stattfinden können. 150 Gästen sollen diese Platz bieten.

Foto: Thierry Gaugain

Im Frachtraum, der "Spielzeugkiste", wie es der Designer nennt, können Autos, Motorräder etc. untergebracht werden. Und weil das noch nicht genügt, soll ein geheimer Garten Besucher dazu einladen, sich während der Fahrt zu entspannen.

Foto: Thierry Gaugain

Trotz seiner Begeisterung für das Projekt gibt Gaugain zu, dass es auch eine der größten Herausforderungen ist, an denen er bisher gearbeitet hat. "Weil es so etwas noch nie gegeben hat", sagt er. "Es gibt nichts Vergleichbares, auf das man zurückgreifen könnte. Die einzigen Luxuszüge, die es gibt, sind solche aus der Vergangenheit, wie der Orient Express."

Foto: Thierry Gaugain

Was den Antrieb betrifft, soll sich der "G Train" den Gegebenheiten anpassen. Dort, wo die Strecken nicht elektrifiziert sind, plant man eine Hybridlösung aus Wasserstoff und Diesel, die die Elektromotoren antreiben soll. Der Zug soll 160 km/h fahren können. Kostenpunkt übrigens: 350 Millionen US-Dollar, also rund 297 Mio. Euro. (max, 30.8.2021)

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