Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Klimakrise? Welche Rolle spielt Biomüll? Wo fällt am meisten Lebensmittelabfall an? Was ist eine CO2-Senke? Mit Fragen wie diesen haben sich die Bürgerinnen und Bürger am zweiten Wochenende des Klimarats beschäftigt. Getagt wurde in einem Seminarhotel in Salzburg. Im Gegensatz zum ersten Wochenende waren nur rund 80 Personen beteiligt, einige Teilnehmer seien krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen, heißt es vonseiten der Organisatoren. Sie werden Ende März wieder dabei sein.

Salzburg galt als Startschuss für die inhaltliche Arbeit des Gremiums. Während sich die Bürger anfangs vor allem mit den Modalitäten vertraut gemacht haben, war das zweite Wochenende voll von Informationen und vor allem Diskussionen bis spät in die Nacht.

Nach der Aufwärmrunde ging es ans Inhaltliche und damit zu schwierigen Fragen.
Foto: STANDARD/Robert Newald

Wer den Arbeitsraum des Klimarats betritt, wird von einer Fülle an Flipcharts und bunten Notizzetteln begrüßt. An den einzelnen Tischen sitzen rund acht Personen, die nach jedem Wochenende neu zusammengewürfelt werden. "Auch an den Tischen soll es eine maximale Durchmischung geben", erklärt einer der Organisatoren.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde unter den Sitznachbarn ging es los. Die Teilnehmer bekamen Fragen gestellt, die sie innerhalb der Gruppe erarbeiteten. Begleitet wurden sie dabei von einem Moderationsteam, das unter anderem dafür sorgen soll, dass auch ruhigere Personen zu Wort kommen.

Das Thema an diesem Wochenende war durchaus emotional aufgeladen: Ernährung und Landnutzung standen im Fokus. Vor allem rund um die Frage einer klimafreundlichen Ernährung habe es teilweise hitzige Debatten gegeben, erzählt einer der Teilnehmer in einer Pause. Polarisiert hätte zum Beispiel die Frage, ob Fleisch zu günstig sei und wie eine allfällige Teuerung sozial verträglich gestaltet werden könne.

Die zweite Sitzung fand in Salzburg statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen an insgesamt sechs Wochenenden zusammen.
Foto: STANDARD/Robert Newald

Die Beteiligten wurden zudem in kleinere Gruppen aufgeteilt, um sich bis Juni jeweils intensiver mit einem der weiteren Themen – Mobilität, Wohnen, Energie und Konsum – auseinandersetzen. Zwischen den Arbeitssessions bekamen die Bürger Input vonseiten des wissenschaftlichen Beirats, wie jenen von der Umwelt-Psychologin Isabella Uhl-Hädicke. Sie erklärte anhand von Studien etwa, wie Klimabotschaften übermittelt werden können, ohne zu überfordern und Angst zu erzeugen. Schließlich sollen die Bürgerinnen und Bürger am Ende des Rates konkrete Empfehlungen an die Politik aussprechen.

Sammeln und ordnen

Damit das gelingt, werden die Wortmeldungen und Ideen den ganzen Tag über gesammelt, geordnet, sortiert und abgeglichen. Diskutiert wird aber bei weitem nicht nur im Saal – auch in der Pause waren Verpackungen, Düngemittel und Co noch Thema am Mittagstisch.

Die Ergebnisse der einzelnen Tage wurden bis spät am Abend von einigen der Teilnehmer zusammengetragen und später dem Gremium präsentiert. Übrig bleiben drei Kategorien für die weitere Bearbeitung: Einigungen, Reibungspunkte und offene Fragen. Am Ende soll eine Gesamtliste an Empfehlungen formuliert werden. Damit das gelingt, haben die Bürgerinnen an den verbleibenden vier Wochenenden durchaus noch Arbeit vor sich – immerhin sollen alle der knapp 100 Teilnehmer das finale Schriftstück mittragen. (Nora Laufer, 28.2.2022)