Vergangenen Sommer hatte die SNB die Zinsschraube erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen.

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Bern/Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt den Leitzins trotz Turbulenzen im Bankensektor erneut an. Die Notenbank erhöht den sogenannten SNB-Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent.

Mit dem Schritt wollen die Währungshüter dem nochmals gestiegenen Inflationsdruck entgegenwirken, erklärte die SNB am Donnerstag. Zudem sei es nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten.

Die SNB sei weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Seit einigen Quartalen stünden dabei Devisenverkäufe im Vordergrund.

Im Sommer lag Leitzins noch bei minus 0,75 Prozent

Es war der vierte Zinsschritt in Folge. Vergangenen Sommer hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen. Er lag damals mit minus 0,75 Prozent noch klar im negativen Bereich.

Seit der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB im Dezember hat die Teuerung in der Schweiz wieder markant angezogen. Sie lag zuletzt mit 3,4 Prozent weiter klar über dem SNB-Zielband von null bis zwei Prozent.

Auch USA und EU hoben Zinsen an

Als einer der Vorreiter der geldpolitischen Wende gilt die US-Notenbank Fed, die ihren Leitzins bereits mehrfach erhöht hat, zuletzt am Vorabend. Der US-Leitzins liegt nun bei einer Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich inzwischen mit einer Serie von Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation im Euroraum. Vergangene Woche hob sie den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf 3,5 Prozent an.

Auch in der Eurozone ist die Inflationsrate zuletzt wieder gestiegen, und zwar auf 8,5 Prozent im Februar. Im Oktober 2022 war mit 10,6 Prozent der höchste Wert seit Bestehen der Währungsunion gemessen worden. (APA, 23.3.2023)