ÖGB und GPA protestieren gegen das Ende der "Wiener Zeitung" als gedruckte Tageszeitung. "Für das Funktionieren einer Demokratie braucht es qualitätsvolle Medien. Die Wiener Zeitung steht genau dafür – und vieles mehr."

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Der ÖGB und der Gewerkschaftsbund GPA setzt sich für die "Wiener Zeitung" ein. Die "Wiener Zeitung" müsse "weiter eine Zukunft haben, plädieren die Organisationen in einer Aussendung. "Für das Funktionieren einer Demokratie braucht es qualitätsvolle Medien. Die Wiener Zeitung steht genau dafür – und vieles mehr. Die Zukunft der ältesten Tageszeitung der Welt muss unter fairen Bedingungen gesichert werden."

ÖGB und GPA beurteilen es "grundsätzlich positiv, dass die viele Jahre grob vernachlässigte Förderung des Mediensektors jetzt neugestaltet werden soll", heißt es in der Aussendung. "Wir merken aber kritisch an, dass vor dem Hintergrund der Bedeutung der Erfüllung gesellschafts- und demokratiepolitischer Aufgaben nicht nur ein anderer, deutlich höherer Finanzrahmen vorzusehen ist."

Die Arbeitnehmervertreter begrüßen auch "den Ansatz der Weiterbildung, allerdings ist der im Gesetzesentwurf formulierte Schwerpunkt darauf nicht nachvollziehbar. Es gibt in Österreich ausreichend journalistische Aus- und Weiterbildungsstätten, die alle das Problem des fehlenden Budgets haben."

Wiener Zeitung

Der Gesetzesentwurf sieht das Ende der "Wiener Zeitung" als gedruckte Tageszeitung vor. Die Formulierung im Gesetz lasse auch unklar, ob die Tageszeitung in einer digitalen Form dauerhaft bestehen bleibt. "Die Bedeutung von qualitätsvollen Medien für das Funktionieren der Demokratie einerseits und die dramatische Reduktion der wirtschaftlichen Basis andererseits für die älteste noch existierende Tageszeitung der Welt sind ein Widerspruch", argumentieren ÖGB und GPA.

"Wir treten deshalb dafür ein, in diesem Sinne die ökonomische Basis für die Herausgabe einer Tageszeitung, Print und online, dauerhaft zu gewährleisten." (red, 7.4.2023)